Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
here Kräfte aufgebracht werden können, wodurch in einigen Fällen mit weniger Bremsen ge-
arbeitet werden kann. Die Festsattellbremse ist kostengünstiger, kann aber nicht eingesetzt
werden, wenn eine axiale Bewegung der Getriebewelle zu erwarten ist.
Rotorbremsen werden entweder hydraulisch oder elektrisch betätigt. Die eklektischen Brem-
sen sind erst seit wenigen Jahren auf demMarkt und sind bislang noch nicht so stark verbreitet.
Das liegt auch an dem deutlich höheren Preis gegenüber dem der hydraulischen Bremszange.
Es macht jedoch dann Sinn, diese einzusetzen, wenn man komplett auf ein Hydraulikaggregat
verzichtenmöchte und somit das Problem vonmöglichen Ölleckagen umgeht. Außerdem sind
bei dem Einsatz elektrisch betätigter Bremsen geringere Wartungskosten zu erwarten.
Die hohen Temperaturen, die bei Anlagen mit Getriebe während des Bremsvorgangs entste-
hen, stellen besondere Anforderungen an den Bremsbelag. Hier werden üblicherweise organi-
sche Bremsbeläge oder Sintermetallbeläge verwendet. Die organischen Bremsbeläge bestehen
aus einemBindemittel und verschiedenenMaterialien wie Metall, Glas, Gummi, Harz und un-
terschiedlichen Verstärkungsfasern. Sie zeigen im Vergleich zu den Sintermetallbelägen eine
bessere Funktion als Haltebremse (sogenannte statische Bremse), haben hierbei also einen
höheren Reibwert. Die Sintermetallbeläge haben eine bessere Temperaturbeständigkeit. Die
Entscheidung für den Belag muss auf Grundlage einer eingehenden Betrachtung der Anla-
genkonzeption, der Lastfälle und der Anlagensteuerung getroffen werden. Zu beachten wä-
ren hierbei u. a. die festgelegte Wartungswindgeschwindigkeit, welche das maximale Halte-
moment der Bremsen dimensioniert, und die maximale Bremsgeschwindigkeit, welche sich
aus der festgelegten maximalen Drehzahl für den Bremseneinfall ergibt.
Für direkt getriebene Anlagen liegt es nahe, einen organischen Bremsbelag zu wählen, da die
thermische Belastung gering ist.
6.4.5 Generator
Der Generator ist ebenfalls ein wichtiger Teil des Triebstrangs. Ausführlich wird er im Kapi-
tel 8 behandelt. Es gibt zahlreiche Bauformen für direktgetriebene Anlagen mit hoher Polzahl
oder für Getriebeanlagen mit geringer Polzahl. Bei den direktgetriebenen Triebstrangkonzep-
ten wird der Generator meist über die schon vorhandene Rotorlagerung gelagert, wobei es
auch hier separat gelagerte Systeme gibt. Bei den schnelllaufenden Systemen kommt meist
eine konventionelle Elektromaschine mit zwei Lagern zum Einsatz. Die mechanische Anbin-
dung der verschiedenen Generatoren in den jeweiligen Triebstrang ist in Abschnitt 6.5 er-
sichtlich. Bei den schnelllaufenden Generatoren ist die doppelt gespeiste Asynchronmaschine
am weitesten verbreitet. Bei aktuellen Konstruktionen werden jetzt häufig permanenterregte
Synchrongeneratoren oder auch Asynchronkurzschlussläufer verwendet, die den Vorteil ha-
ben, dass sie keine Schleifringe benötigen und über den damit verbundenen Vollumrichter die
Netzanschlussbedingungen einfacher eingehalten werden können. Nachteilig dabei ist aller-
dings, dass die Kosten deutlich höher sind, da bei den doppeltgespeisten Maschinen nur etwa
ein Drittel des Stroms durch den Umrichter muss und somit der Umrichter weniger Kosten
verursacht. Schnelllaufende Generatoren werden meist 4-polig ausgeführt. Die Nenndrehzahl
dieser Generatoren liegt bei 1 500 1/min (synchron) oder etwa 1 650 1/min (asynchron). Bei
großen Generatoren (> 3MW) oder bei 60 Hz Netzfrequenz geht man meist auf 6 polige Ma-
schinen (1 000 1/min synchron bei 50Hz). Die Lagerung stellt bei den schnelllaufenden Ma-
schinen eine Schwachstelle dar. Die Wälzlager werden zwar für 20 Jahre Lebensdauer ausge-
 
Search WWH ::




Custom Search