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Anbaugebiete für Zuckerrohr liegen jedoch aus klimatischen Gründen ca. 2500 km vom
Amazonas-Urwald entfernt (siehe Kap. 1.3, Bild 17). Allerdings wird diskutiert, dass der
Zuckerrohranbau die Viehzucht verdrängt und dieser Effekt dann zur Rodung von Urwaldflä-
chen führt, um diese für die Viehzucht nutzen zu können [21]. In diesem Fall wäre die Ur-
wald-Rodung doch eine Konsequenz der Biokraftstoff-Erzeugung oder auch der Erzeugung
von Rohstoffen für Biokunststoffe und demnach der THG-Bilanz als indirekte Landnutzungs-
änderungsfolge (ILUC) zuzuschlagen.
Bild 277 Treibhausgasbilanz verschiedener Bioethanole im Vergleich mit fossilen Energieträgern. Dar-
stellung in Form von Gramm CO 2 -Emissionen pro Megajoule gebundener Energie [16].
Die EU-Kommission hat eine Reihe von Studien in Auftrag gegeben, um eine Basis für die
Entscheidung hinsichtlich der THG-Bilanz der Biokraftstoffe unter Einbeziehung der Landnut-
zungsänderungsfolgen zu haben. Die THG-Bilanzen von Biokraftstoffen auf Basis verschiede-
ner Energiepflanzen zeigen oft deutliche Unterschiede, die auch länderspezifisch sein können,
wie Bild 277 zeigt. Eine der neueren Studien zeigt CO 2 -bilanzielle Nachteile für Biodiesel aus
Sojabohnen und Rapssaat (siehe Tabelle 105). Auch hier zeigte Bioethanol auf Basis von Zu-
ckerrohr den besten Effekt [22]. Biodiesel aus Soja und Raps führen zu höheren Emissionen als
fossiler Kraftstoff.
 
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