Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Bild 276 Stadionsitz und Abfalleimer aus biogenem Polyethylen. Stadionsitze aus Bio-PE werden zurzeit
auf ihre Eignung in der Amsterdam-Arena geprüft. Mit freundlicher Genehmigung des Brazilian Sports
Café.
Ökonomische Aspekte
Geht man für petrochemisches Polyethylen von einer Produktionsmenge von 30 % des Ge-
samtmarktes und damit weltweit ca. 75 Millionen Tonnen pro Jahr aus, so sind die 200.000 t/a
Produktionskapazität des brasilianischen Herstellers in der Größenordnung von ca. 0,33 % des
PE-Weltmarkts, spielen demnach noch eine untergeordnete Rolle. Die Bedeutung des Werk-
stoffs ist jedoch erheblich, insbesondere, da er in erster Näherung petrochemisches PE voll-
ständig ersetzen kann. Es ist fraglich, wie die Perspektiven hinsichtlich der Flächennutzung
sind, wenn dieser Markt wachsen sollte, da Brasilien den heimischen Kunststoffmarkt mit den
vorhandenen Ackerflächen versorgen kann (siehe Kap. 1.3), jedoch nicht wesentliche Teile des
Weltmarktes. Diese Problematik wird umso interessanter, als das zweitgrößte Chemieunter-
nehmen der Welt in Form eines Joint Ventures mit einer brasilianischen Gesellschaft den Auf-
bau einer Anlage zur Produktion von biogenem PE angekündigt hat, die eine Kapazität von
350.000 t/a haben soll. Die ursprüngliche Ankündigung stammt aus dem Jahr 2007, die Umset-
zung wird für 2013 erwartet [14]. Weiterhin hat der brasilianische Hersteller von Bio-PE ange-
kündigt, auch biogenes Polypropylen (PP) mit einer Kapazität von 30.000 t/a herzustellen,
sowie Ethyl-tert.-butylether (ETBE), der eine Alternative zum Kraftstoffadditiv MTBE bieten
soll. MTBE steht im Verdacht, kanzerogen zu sein. Weiterhin soll partiell biogenes PVC auf
Basis von biogenem PE hergestellt werden (siehe Kap. 12).
Ökologische Aspekte
Zur Ergänzung der hier angestellten ökonomischen und ökologischen Betrachtungen hinsicht-
lich der Flächennutzung siehe auch das Kap. 1.3 Ackerflächen mit Tabelle 1 sowie Bild 14
und Bild 15.
 
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