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Wurzelharz wird aus dem Wurzelstumpf der Bäume gewonnen, in dem der größte Anteil von
Kolophonium enthalten ist (19 % Kolophonium, 4 % Terpentinöl, 4 % Petrolether-unlösliche
Bestandteile und 50 % Cellulose und Lignin). Die Stümpfe werden zu Hackschnitzeln verar-
beitet und dann mit Naphtha [1] extrahiert, wobei eine dunkle Lösung erhalten wird. Die dunk-
le Farbe kann durch Waschen, Extraktion mit Lösungsmitteln wie Furfural oder durch Bleichen
entfernt bzw. vermindert werden. Das so erhaltene dunkle Kolophonium wird vor allem in
Lackanwendungen eingesetzt, ist aber von der Menge her begrenzt, da es nur wirtschaftlich
sinnvoll gewonnen werden kann, wenn ein Baumbestand komplett gefällt wird (Kahlschlag)
und größere Mengen Wurzelstümpfe anfallen [2], [3].
Aus den Baumstämmen des gefällten Baumes schließlich wird Tallharz gewonnen, in Form
eines schwarzen Extrakts (Schwarzlauge), der in ähnlicher Weise bei der Zellstoffherstellung
mittels Sulfatverfahren anfällt. Durch Ansäuern des Extrakts und vielfacher Destillations-
schritte wird Tallharz erhalten, das auch geringe Mengen langkettiger Fettsäuren enthält [2],
[3], [4], [6].
Die reinen Harzsäuren sind werkstofflich weniger interessant (siehe Struktur/Eigenschaften ),
so dass eine Reihe von Derivaten entwickelt worden sind. Polymerisiertes bzw. dimerisiertes
Kolophonium wird bei Temperaturen zwischen 60°C und 300°C unter dem Einfluss von Säu-
ren und Metallhalogeniden gemäß der Reaktionsgleichung in Bild 270 erhalten [7].
Bild 270 Bildung von Dimeren aus Abietinsäure unter dem Einfluss von Säuren und Metallhalogeniden [7].
Maleinatharze sind eine wichtige Gruppe von Derivaten aus Basis von Kolophonium. Sie wer-
den durch Diels-Alder-Reaktion [8] eines Diens (z. B. Lävopimarsäure) mit einem Dienophil
(z. B. Maleinsäureanhydrid, MA) gemäß der Reaktionsgleichung in Bild 271 gebildet [7].
 
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