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4.6 Polysaccharide aus Algen und Seetang
Seit dem Jahr 600 vor Beginn unserer Zeitrechnung nutzt der Mensch Algen als Lebensmittel
[206], die in Japan heute 10 % der Nahrung ausmachen [2]. Erst 1880 wurde jedoch Alginsäure
entdeckt und 1896 in Reinsubstanz gewonnen. 1929 wurde erstmals kommerziell ein milchlös-
liches Alginat als Stabilisator für Speiseeis eingesetzt [206].
4.6.1 Alginsäuren
Herstellung / Vorkommen
Kommerziell erhältliche Alginate werden meist aus Braunalgen ( Phaeophyceae ) hergestellt.
Ein typischer Aufarbeitungsweg ist in Bild 179 gezeigt. Die Alginsäuren liegen als Alginate,
d. h. als Natrium-, Kalium-, Calcium- oder Magnesiumsalz vor, und besitzen einen Trocken-
massenanteil von 8-40 % [2], [13]. Die Algen werden gemahlen, gewaschen und die Alginate
durch Alkali-Behandlung aufgelöst. Nach Reinigung der Lösung wird das Alginat durch Zuga-
be von Calciumchlorid als Calciumsalz gefällt und einer Säurebehandlung unter Bildung von
Alginsäure unterzogen. Durch Zugabe von Natriumcarbonat bildet sich eine Natriumalginat-
Paste, die getrocknet und gemahlen wird, um Natriumalginat-Pulver zu erhalten [13], [206].
Bild 179 Gewinnung von Natrium-Alginat aus Seetang (Darstellung nach [206]).
 
 
 
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