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Tabelle 51 zeigt, dass die bei der Herstellung natürlicher Dämmstoffe entstehenden CO 2 -
Emissionen deutlich niedriger sind als bei den meisten mineralischen und allen synthetischen
Dämmstoffen auf petrochemischer Basis. In [99] ist die vollständige Ökobilanz, d. h. die Ver-
gleichswerte für alle Wirkkategorien (Treibhauspotential, Photooxidantienbildungspotential,
Versauerungspotential, Überdüngungspotential und Primärenergieinhalt) angegeben (siehe auch
Kap. 2.9, Ökobilanz). Zur Dämmung mit natürlichen Dämmstoffen siehe auch Kap. 4.1.11
Halmgutartige Werkstoffe aus Cellulose.
Tabelle 51 Vergleich wichtiger Kennwerte natürlicher Dämmstoffe mit konventionellen Dämmstoffen:
CO 2 -Emissionen und Primärenergiebedarf bei der Herstellung sowie Wärmekapazität [99] (EPS = Ex-
pandierter Polystyrol-Hartschaum, XPS = Extrudierter Polystyrol-Hartschaum, PUR = Polyurethan).
CO 2 -Emissionen
Primärenergie
Wärmekapazität
kg/m³
kWh/m³
J/kg K
Schafwolle
2-43
40-80
960-1300
Hanf
28-46
50-80
1600-1700
Flachs
28-43
50-80
1300-1400
Holzfaser (flexibel)
28-56
50-100
2000-2100
Cellulose
39-56
70-100
1800-1980
Holzweichfaser
338-845
600-1500
200-2100
EPS
113-428
200-760
1000-1200
XPS
253-563
450-1000
1000-1200
PUR
450-845
800-1500
1200-1400
Blähperlit
51-90
90-160
1000
Steinwolle
85-249
150-400
840
Glaswolle
141-282
250-500
840-1000
Blähglas
197-563
350-1000
1000
Schaumglas
422-901
750-1600
840-1100
Ein weiteres Anwendungsfeld mit vielversprechenden Perspektiven sind Naturfaser-Verbund-
werkstoffe, die z. B. in der Automobilindustrie eingesetzt werden (siehe zu Verbundwerkstof-
fen und biogenen Verbundwerkstoffen auch Kap. 2.2). Sie zeichnen sich vor allem durch nied-
rige Dichte und niedrigen Energieaufwand für die Herstellung der Faserkomponente bzw. eine
gute Ökobilanz aus. Hier ist z. B. von großer Bedeutung, dass die Herstellung der den Markt
dominierenden Glasfaser mit einem besonders hohen Energieaufwand einhergeht (siehe Werte
in Tabelle 51) und die leichteren NF-verstärkten Bauteile in der bei Kraftfahrzeugen sehr lan-
gen Nutzungsphase sehr vorteilhaft sind, da sie zu niedrigeren Kraftstoffverbräuchen führen.
Baumwollfaser-verstärkte Phenolharze wurden schon ab 1958 eingesetzt, um verschiedene
Außenhautteile wie z. B. Haube, Kofferraumdeckel und Türen des bei VEB Sachsenring Au-
tomobilwerke in Zwickau gefertigten Trabant (siehe Bild 136) herzustellen (zitiert in [100]).
 
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