Environmental Engineering Reference
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Die meisten Biokunststoffe sind heute preislich noch nicht wettbewerbsfähig mit den petro-
chemischen Kunststoffen, mit der einzigen Ausnahme Polymilchsäure (PLA); dieser Werkstoff
ist in Abhängigkeit von der Menge ab ca. 2 €/kg erhältlich (siehe Kap. 7.1).
Bild 58 Entwicklung der Produktionskapazität für biologisch abbaubare petrochemische Kunststoffe und
Biokunststoffe und nicht-biologisch abbaubare Biokunststoffe von 2009 bis 2011 und Prognose für 2016
nach [118]. Petrochemische biologisch abbaubare Kunststoffe, sollten nicht als Biokunststoffe bezeichnet
werden, da sie nicht der belebten Natur entstammen (bios = gr. [Leben]). Siehe auch Kap. 2.5.
Allerdings sind die Fertigungsmengen noch vergleichsweise niedrig und liegen in der Summe
aller Biokunststoffe unter 1 % der jährlichen Fertigungsmenge petrochemischer Kunststoffe
(siehe Bild 58). Skaleneffekte werden bei steigender Menge die Biokunststoffe verbilligen.
Hinzu kommt, dass einige schon eingetretene und zukünftige Veränderungen die Nutzung
biogener Werkstoffe im Allgemeinen und Biokunststoffen im Speziellen verstärken werden. So
sollte sich in erster Näherung eine bessere CO 2 -Bilanz ergeben, wenn Verpackungsmaterialien
auf biogener Basis einer thermischen Verwertung zugeführt werden anstatt deren petrochemi-
scher Analoga (siehe Kap. 2.3). Klimaschutzziele sollten somit mit Biokunststoffen leichter
erreichbar sein, sofern nicht ein geschlossener Stoffkreislauf für die petrochemischen Kunst-
stoffe geschaffen wird. Hier kommen dann auch die neuen Entwicklungen bei der Abfallge-
setzgebung zum Tragen, da das Recycling von Rohstoffen zukünftig an Bedeutung gewinnen
wird (siehe Kap. 2.8).
 
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