Geography Reference
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lichkeit widmen und diese konsequent vom Subjekt - und damit von seinem
Werden in Beziehungen - her denken, dann ist der geographische Blick genau
jener, der sich auf das Verstehen dieser Erfahrungsräume richtet.
Eine weitere geographische Perspektive ist angezeigt, wenn danach gefragt
wird, inwieweit in die Herstellung und den Vollzug dieser Erfahrungsräume ein
tradiertes geographisches Wissen eingelassen ist. Welchen Beitrag leisten geo-
graphische Imaginationen, Weltbilder etc. für die Produktion, Überwindung oder
Aufrechterhaltung von Differenz? Oder anders formuliert: Inwieweit bilden
Geographien den Grund, auf dem sich Selbstwahrnehmungen und -erfahrungen
bilden? Das würde bedeuten, Botschaften immer auch auf ihren geographischen
Gehalt hin zu entschlüsseln. Das Erscheinen der „Western Woman“ durch den
Dalai Lama, ihr selbstvergewissernde Effekt, letztlich die Reproduktion eines
tradierten Weltbildes, bietet dafür ein Paradebeispiel. Ein solcher Rekurs auf die
Geographien bedeutet auf die kulturelle Dimension“ des „symbolischen Rau-
mes“ zu reflektieren, d.h. auf die Frage, welche raumbezogenen Worte und Ant-
worten die Triade zwischen ICH-DU-Bote begründen. Es ginge dann darum, zu
schauen, inwieweit im Vollzug von Kommunikation, Reflexion und (Selbst-)
Deutung mit gesellschaftlich verfügbaren Raumdeutungen, mit vertrauten Ideen
zum Raumerleben, mit raumbezogenen Argumenten, Topoi und Bildern operiert
wird.
Literatur
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Frankfurt a.M.: Suhrkamp
Krämer, S. (2008b): Medien, Boten, Spuren. Wenig mehr als ein Literaturbericht. In:
Münker/ Roesler (Hrsg.) (2008): 65-90
Leistert, O./ Röhle, Th. (Hrsg.) (2011a): Generation Facebook. Über das Leben im Social
Net. Bielefeld: Transcript
Leistert, O./ Röhle, Th. (2011b): Identifizieren, Verbinden, Verkaufen. Einleitendes zur
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