Geography Reference
In-Depth Information
Lehrende dazu beitragen, Menschen aus ihrer naiven Position heraus zu einer
reflektierenden Haltung zu begleiten?
Voraussetzung ist, dass wir selbst in der Lage sind, eine solche Haltung ein-
zunehmen. Die Einsicht in das Wesen von Begegnungen via Social Net bietet
dafür die Basis. In der Praxis nützt uns diese Einsicht dabei, einen Raum der
Verständigung zu gestalten, in dem triadisches Verstehen möglich wird (Grieser
2011:44). Dabei avancieren wir selbst zu einer „Figur des Boten“, indem wir für
das Erleben im Netz Worte und Sprache anbieten. Ziel sollte es sein, dass wir
unserem Gegenüber durch interessiertes Nachfragen auf die Mitteilungen über
seine Begegnungen im Netz ermöglichen, ein kohärentes Bild von sich selbst zu
entwickeln, d.h. von seiner eigenen Art, angesprochen zu sein sowie in Resonanz
und in Aktion zu gehen.
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Abschließendes
An dieser Stelle möchte ich meine Beschreibungen abschließen. Es wurde eine
Idee darüber formuliert, was Begegnungen via Social Net kennzeichnen. An-
satzweise habe ich versucht, aufzuführen, wozu uns diese Einsicht nützen kann.
Ich habe meine Gedanken an dieser Stelle nicht fortgeführt und eine konkrete
„Figur des Boten“ für die Vermittlungspraxis entworfen. Dies entspräche einer
Aufgabe, die sich dann anschließt, wenn die dargestellten Einsichten geteilt
werden und wenn es in konkreten Situationen erforderlich ist, den alltäglichen
Gebrauch von virtuellen Kommunikationsmedien von den Beziehungsbedürfnis-
sen und -erfahrungen her zu verstehen. Ich betrachte meine Ausführungen dies-
bezüglich eher als Ausgangspunkt zum Nach- und Weiter-Denken. Zudem ver-
mute ich, dass es eine abschließende „Figur des Boten“ nicht geben kann. Viel-
mehr muss diese situativ je nach Frage, Problem und Vermittlungskontext erfun-
den werden.
An dieser Stelle möchte ich den geographischen Aspekt meiner Ausführun-
gen stärker explizieren. Dieser ist bisher eher implizit geblieben, aber mit der
Idee des triangulären Raumes grundgebend für die gesamte Argumentation. Das
sogenannte Geographische, besser: Räumliche, vollzieht sich situativ je nach
Frage, Problem und Vermittlungskontext innerhalb der Triangulierungs-Arbeit.
Es ist also vorab nicht zu fixieren. Eine Perspektive ausgehend von den Bezie-
hungen, Begegnungen und Erfahrungen, die via Social Net organisiert werden,
markiert ein ganz bestimmtes „In der Welt Sein“, eine bestimmte Form der Wel-
taneignung. Letztlich spannt jede Begegnung via Botschaft einen triangulären
Raum auf. Die Triade ICH-DU-Bote avanciert so zum Erfahrungsraum. Wenn
wir uns als moderne Geographen der Herstellung und dem Vollzug von Räum-
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