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Tromba
Die Tromba ist den Voodoo-Zeremo-
nien in Westafrika ähnlich; sie wird an-
lässlich der Heilung von Kranken
durchgeführt. Ein Medium trinkt, tanzt
und singt sich in Trance, bis ein „Raza-
na“ in seinen Körper eindringt, den
Kranken heilt oder Ratschläge für eine
bessere Lebensführung gibt. Solche
Zeremonien finden sehr häufig in den
nördlichen und westlichen Küstenre-
gionen, aber auch an besonderen sa-
kralen Plätzen im Hochland, wie etwa
dem Königshaus in Ambohimanga bei
Antananarivo, statt.
Währung
Die madagassische Währung heißt
seit 2007 Ariary, wobei in ländlichen
Regionen oftmals noch in den frühe-
ren Franc Malagasy gerechnet wird (1
Ariary entspricht 5 FMG). Es gibt sie in
Stücken zu 1, 2, 5, 10, 20, 50 Ariary,
Scheine sind 100, 200, 500, 1000,
5000 und 10.000 Ariary wert. Seit
1995 ist der madagassische Franc
(heute Ariary) eine der wenigen frei
konvertierbaren Währungen in einem
Land der „Dritten Welt“. Sein Um-
tauschkurs wird ausschließlich vom
Marktwert bestimmt. Die Regierung
entschloss sich zu dieser einschnei-
denden Maßnahme, nachdem in den
Jahrzehnten zuvor versucht worden
war, den Geldwert durch dirigistische
Maßnahmen und Devisenkontrollen
aufrechtzuerhalten. Das führte zu ei-
nem Auseinanderfallen von „offiziel-
lem“ und „Euro-Wert“, hatte also
zwangsläufig einen Schwarzmarkt zur
Folge. Da sich seither der Wechselkurs
ständig nach oben und unten ändert,
sind in diesem Buch die meisten Prei-
se in Euro angegeben, wodurch sich
die zu erwartenden Kosten besser ein-
schätzen lassen.
Die Entwicklung des FMG veran-
schaulicht folgende Chronologie:
1981 bekam man für 1 DM nur 60
FMG, 1987 waren es 190 FMG, 1992
bereits 500 FMG. Im Juni 2001 bekam
man für 1 DM über 11.500 FMG! Heu-
te erhält man für 1 Euro etwa 2500 bis
2700 Ariary (12.500 bis 13.500 FMG),
Und Geld stinkt doch!
Die von den Römern überlieferte Weis-
heit „Geld stinkt nicht“ wird auf der Tro-
peninsel Madagaskar widerlegt. Nach-
dem der bisherige Franc Malagasy (FMG)
durch die neue Landeswährung Ariary
abgelöst wurde, gab es Hoffnung auf
saubere Geldnoten. Doch die von einem
Münchner Spezialunternehmen gedruck-
ten Scheine sind den Gebräuchen in der
Heimat von Pfeffer und Vanille nicht ge-
wachsen. Der Grund: Madagaskars Be-
völkerung trägt Bargeld eng am Körper
- fast überall. In Rekordzeit, so klagten
die Medien, hätten sich die einst „blüten-
weißen“ Scheine farblich den schmudde-
ligen Fetzen der alten Währung ange-
passt. Mit einem Achselzucken reagieren
die Einheimischen jedoch, wenn sie se-
hen, wie Touristen die verseucht wirken-
den „Lappen“ vorsichtig mit spitzen Fin-
gern anfassen - um sie dann meist in luft-
dichten Plastikbeuteln hermetisch zu ver-
schließen.
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