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Die Ökolodge wurde
erst mal zur Nebensache
Positiver Nebeneffekt: Einige Eltern wol-
len ihren Kindern nicht nachstehen und
nehmen am Abendkurs für Erwachsene teil,
um lesen und schreiben zu lernen.
Dank der vielen Helfer in Deutschland
konnten Gisela und Romain die Schule bis
jetzt unterstützen und hoffen, das auch
weiter tun zu können. Besonders 2008 war
die anhaltende Trockenheit hier im Süden
Madagaskars das größte Problem. Alle
Brunnen bis auf einen waren komplett aus-
getrocknet. Mit Hilfe unter anderem des
Gymnasiums Frechen bei Köln bemüht
man sich um eine längerfristige Lösung.
Die Nutzung erneuerbarer Energien
zur täglichen Routine zu machen, gehört
zu den selbst gestellten Aufgaben der Lod-
ge-Betreiber. Sie gehen mit gutem Beispiel
voran und nutzen Solarkocher und Koch-
kisten, wo immer es geht. Einige Dorfbe-
wohner konnten schon überzeugt werden,
sie kochen nun ebenfalls mit Solarenergie.
Besonders in der Schule werden die Kinder
von ihren Lehrern auf die Probleme in ihrer
unmittelbaren Umwelt aufmerksam ge-
macht. Nur so kann der Grundstein gelegt
werden, dass diese Kinder als Erwachsene
keine Brandrodung mehr praktizieren.
Wie geht es weiter? Genau planen wie in
Deutschland kann man das nicht. Auf alle
Fälle geht es voran. Kommen Sie die Eco-
lodge besuchen und sehen Sie selbst.
Seit 2000 sind Gisela und Romain Rabea-
risoa mit der Region Zombitse-Vohibasia
verbunden. Die ursprüngliche Idee, eine
Lodge neben dem Nationalpark aufzubau-
en, wurde angesichts der örtlichen Gege-
benheiten schnell zur Nebensache: Etwa
100 Kinder und keine Schule, Dorfbewoh-
ner, die immer wieder den einzigartigen
Wald abbrannten, um Maniok anzubauen,
weite Wege zur Wasserstelle - all das ließ
die Beiden nicht gleichgültig. Zuerst muss-
te jedoch die Akzeptanz der Bevölkerung
gewonnen werden - keine leichte Aufgabe,
denn die Antandroy sind ein sehr stolzes
Volk und waren zunächst sehr skeptisch.
Um eine Schule hatte man sich schon
mal bemüht, aber keine Genehmigung be-
kommen. Und wozu eigentlich auch, frag-
ten sich die Bewohner, denn die meisten
waren selbst nie in der Schule und kamen
auch so gut in ihrem Leben klar. Inzwi-
schen geht die Schule in ihr sechstes Jahr
und das mit wachsenden Schülerzahlen.
Die Schule von Andalamengoke ist 2008
als Pilotschule für das neue madagassische
Schulsystem ausgewählt worden: Ziel ist es,
die allgemeine Schulpflicht von fünf auf sie-
ben Jahre zu erweitern. Insgesamt besu-
chen 30 Kinder auch aus der Umgebung
die sechste Klasse. Schön wäre es, eine
Kantine zu haben, denn der Schulweg ist
für die meisten zu weit, um mittags zum Es-
sen nach Hause zu gehen und nachmittags
zurückzukommen.
Zombitse Ecolodge Andalamengoke,
12 km von Sakaraha entfernt, GPS 22°54'
18,23''S / 44°37'47,39''O, www.zombitse.
de, Tel. 033 12 32564.
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