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ba. Diese für damalige Verhältnisse
riesige Armee wurde zur Namensge-
berin der Stadt, die sich um den Rova,
die Festung, entwickelte: Ins Deutsche
übersetzt heißt Antananarivo „Stadt
der Tausend“.
Der Einfluss europäischer Architek-
ten im 18. Jahrhundert ist bis heute im
Baustil der Stadt und ihrer Umgebung
sichtbar. Von ihnen lernten die Merina,
dass man Häuser auch aus Tonzie-
geln bauen kann. Unter Leitung des
Vertrauten der Königin Ranavalona I.,
Jean Laborde, wurde das Steingebäu-
de um den bis dahin ausschließlich
aus Edelholz gefertigten Palast der Kö-
nigin im Zentrum von Antananarivo
errichtet. Dieses Steingebäude über-
lebte den verheerenden Brand, der
Anfang November 1996 die wie Hei-
ligtümer verehrten Edelholzgebäude
innerhalb und außerhalb der Stein-
konstruktion vernichtete. Dieses jetzt
nur noch als Ruine zu besichtigende
Gebäude, das derzeit mit enormer fi-
nanzieller Hilfe aus dem Ausland von
einer französischen Firma wiederauf-
gebaut wird und zu 80% fertiggestellt
sein soll, das Privathaus Labordes und
die von ihm für Arbeiter in Mantasoa
errichteten Wohnhäuser dienten vom
18. Jahrhundert an als Vorbilder für die
kleinen Steinhäuser, die das Gesicht
der Hauptstadt und ihres Umlands bis
heute prägen. Vor allem auf der Haupt-
einkaufsstraße, der Avenue de l'Indé-
pendance, kann man Bauten im fran-
zösischen Kolonialstil entdecken. Aber
es ist das Leben auf der Straße, es
sind die Märkte, die Gerüche und Düf-
te der feilgebotenen Speisen, auch der
Kontrast von offensichtlicher Armut
und ausgeprägter Lebenslust und Hei-
terkeit, die der Stadt ihren eigenständi-
Markttreiben in der Hauptstadt
 
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