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lichste Besitzung der Antankarana ist
die Inselgruppe Nosy Mitsio.
Der
Legende
nach ist das Reich aus
einer Erbfolgeauseinandersetzung ent-
standen. Der Sakalava-König
Andrian-
dahifotsy
lebte Ende des 17. Jahrhun-
derts im Nordwesten Madagaskars, ir-
gendwo zwischen dem heutigen Ma-
hajanga (Majunga) und Nosy Be. Er
hatte viele Söhne, sowohl von Frauen
aus adeligem Stand als auch von einfa-
chen Frauen vom Land. Die Söhne
adeliger Frauen wurden „Söhne des
Goldes“
(Zafimbolamena)
und hatten das Recht, innerhalb die
Nachfolge ihres Vaters jeweils in ei-
nem Teil des großen Sakalava-Reichs
zu übernehmen. Die anderen wurden
die „Söhne des Silbers“
(Zafimbolafot-
sy)
genannt und mussten ohne Erbe
auskommen. Die Zafimbolafotsy woll-
ten sich dieser Ungerechtigkeit nicht
beugen, taten sich zusammen und zo-
gen nach Nordosten, in eine Region
die vermutlich noch unbesiedelt war.
Dort gründeten sie ihr eigenes Reich,
das heute das Reich der Antankarana
ist. Die Antankarana, obgleich heute
genannt
Moscheen
im Norden Madagaskars
über einen von ihm entdeckten Hinterein-
gang der Höhle anzugreifen. Die Merina
umwickelten ihre Füße mit dickem Stoff,
um sich nicht an den scharfen Spitzen der
ausgewaschenen Kalkfelsen zu schneiden.
Zu spitze Zacken klopften Sie mit Häm-
mern flach, bevor sie darauf traten. Die
Hofzauberin („Ombiasa“)
Tsiambena
aller-
dings bemerkte den Angriffsplan, warnte
den König und riet ihm und seiner Familie,
die Höhle schnellstmöglich zu verlassen. Ei-
nem seiner Berater, einem Moslem von
den Komoren, versprach der König, er wer-
de
zum Islam konvertieren,
wenn die
Flucht gelingen sollte. Mit Hilfe Allahs und
der weisen Zauberin
Tsiambena
gelang es
der Königsfamilie, die vor dem Höhlenein-
gang postierten Soldaten zu überlisten,
nach Westen zu fliehen und mit Pirogen
die Inselgruppe Nosy Mitsio zu erreichen.
Dort blieb König
Tsimiharo I.
drei Wochen
und fuhr anschließend auf einem Segel-
schiff zu den Komoren und von dort weiter
nach Mekka, wo er zum Islam konvertierte.
Ein großer Teil der Atankarana folgte dem
Beispiel ihres Königs, konvertierte ebenfalls
und errichtete im Laufe der Zeit die allge-
genwärtigen Moscheen im Norden Mada-
gaskars.
König Tsimiharo I.
lebte zur Zeit
Rada-
mas I.,
des Sohnes des großen Merina-Kö-
nigs
Andrianampoinimerina,
der fast ganz
Madagaskar unter die Herrschaft der Meri-
na zwang. Als die Armee der Merina in
Ambilobe einfiel, der damaligen Haupt-
stadt der
Antankarana,
musste König
Tsi-
miharo I.
mit seiner Familie ins Ankarana-
Gebirge fliehen. Die Familie versteckte sich
in Höhlen, in welchen die Ahnen der könig-
lichen Familie begraben lagen. Nach Jahren
wenig königlichen Lebens unter der Erde,
beschloss
Tsimiharos
Bruder
Mahafaly,
sich
den Merina zu ergeben, die sich in Ambilo-
be festgesetzt hatten. Unter der Bedin-
gung, dass die Merina ihn zum neuen Kö-
nig der Antankarana ausriefen, wollte er ih-
nen auch das Versteck der königlichen Fa-
milie verraten. Die Merina gingen auf den
Vorschlag ein, und er führte sie mit einer
Armee zum Versteck. Um die königliche
Familie zu überraschen, schlug er vor, die
Höhle nicht vom Haupteingang her zu be-
treten, sondern über die rasiermesserspit-
zen Felsen über der Höhle zu klettern und