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zu 98% Moslems, glauben anders als
die meisten anderen madagassischen
Stämme an die Wiedergeburt des
Menschen, häufig allerdings nicht in
Menschengestalt, sondern als Krokodil
oder auch als Lemur - je nachdem,
wie sie ihr irdisches Leben gestalteten.
Ein wenig erinnert das an den hindui-
stischen Glauben an das „Karma“. Aus
diesem Grunde ist das Jagen von Le-
muren im Antankarana-Gebirge und
das Töten der Krokodile im Lac Sacré
verboten (fady). Sogar das Verunreini-
gen des Wassers (hineinspucken, Ab-
fall hineinwerfen usw.) ist ein Sakrileg.
Auch der Hexen- und Zauberglaube
ist bei den Antankarana lebendig. Die
Eule (vorondolo) gilt beispielsweise als
ein Bote und Freund böser, Unglück
bringender Hexen, die nachts auf Grä-
bern tanzen.
Eine ähnlich zentrale Bedeutung wie
für Christen Weihnachten und Ostern
haben bei den Antankarana die Tage
der Tsangantsainy und der Tsakafara.
Am Tag des Tsangantsainy wird
durch die Aufrichtung eines Fahnen-
mastes der Besiedlung des Gebietes
der Antankarana durch die Königssöh-
ne gedacht. Das Tsakafara ist ein Op-
ferritual, das an heiligen Orten in der
Umgebung der Dörfer stattfindet;
zum Gedenken an die Gründer des
Stammes werden an Grabstätten von
Ahnen Opfergaben niedergelegt.
bischen Einfluss, obwohl sie äußer-
lich eher afrikanisch wirken. Vermut-
lich sind die Antanosy die Nachfolger
von weiter im Norden lebenden Stäm-
men, die vor den einrückenden Meri-
na und deren Schreckensherrschaft
nach Süden geflohen waren und sich
dort mit Antandroy vermischten. Ein
Tipp bzw. eine Warnung für junge al-
leinstehende Damen: Wenn ein junger
Antanosy einen Kamm in sein kurzes
Kraushaar steckt, ist er auf der Suche
nach einer Braut!
Bara
Die Bara gelten als schwer zugäng-
lich und allem Fremden gegenüber
verschlossen. Besonders verschlossen
zeigen sie sich gegenüber Hochland-
bewohnern, denn sie werden nicht als
Landsleute, sondern als Feinde aus
früheren Zeiten und Vertreter der „Ko-
lonialmacht“ betrachtet.
Die Bara leben als Rinderzüchter im
Hochland von Horombe und den
umliegenden Weideflächen bis zum
Fuß der Berge im Osten und weit in
den Süden zum Dornenland der Ma-
hafaly und Antandroy. Hauptorte der
Bara sind Ihosy und Betroka. Der Be-
sitz von Rindern ist mehr noch als bei
anderen Stämmen Statussymbol. Bis
heute ist es Brauch, dass ein junger
Mann, der um die Hand einer Frau an-
hält, zunächst bei deren Vater vorzu-
sprechen hat. Wenn der Brautwerber
berichten kann, dass er bereits viele
Rinder gestohlen hat, steigen seine
Aussichten, die begehrte Dame zur
Frau zu bekommen. Als Beweis sind
Entlassungspapiere aus dem Gefäng-
Antanosy
Die Bevölkerungsgruppe der Anta-
nosy lebt an der Südost-Spitze der In-
sel in und um Taolagnaro (Fort Dau-
phin). Ihre Bräuche zeigen starken ara-
 
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