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hier fünf seiner Romane und auch fikti-
ve Charaktere nutzten den Bibliotheks-
raum, Sherlock Holmes zum Beispiel.
Viele politisch Verfolgte aus allen Län-
dern studierten im Reading Room und
der britische Geheimdienst schickte ei-
nen Beamten, der die Exilanten überwa-
chen sollte. Lenin schrieb daraufhin die
folgenden ironischen Worte über den Le-
sesaal: „Er ist eine bemerkenswerte Ins-
titution, hier kann man viel lernen, spezi-
ell über die außergewöhnliche Überwa-
chungsabteilung der Polizei.“
Sir Norman Foster, der britische Star-
architekt, der auch den Reichstag in Ber-
lin umbaute, zeichnete verantwortlich
für die Umgestaltung des Great Court
im Jahr 2000. Dieser Innenhof des Bri-
tischen Museums, in dessen Mitte sich
der Reading Room befindet, zeigt nun
wieder die ursprünglichen umgebenden
Gebäudefassaden und ist mit einem gi-
gantischen Glasdach bedeckt, aus des-
sen Mitte die Kuppel des Lesesaales he-
rausragt. Dadurch, dass der Hof nun von
allen Seiten zu betreten ist, sind die un-
terschiedlichen Museumsflügel leich-
ter zugänglich. Zudem befinden sich im
Great Court einige Cafés und der Hof hat
fast den Charme einer mediterranen Pi-
azza, auf der es sich bei einem Kaffee
oder Tee gut sitzen lässt, um neue Ener-
gie für die weitere Besichtigung zu tan-
ken. Auch der Reading Room ist für Be-
sucher nun ständig zugänglich und be-
inhaltet ein Dokumentationszentrum mit
25.000 Nachschlagewerken zu den Ex-
ponaten des Hauses.
µ Great Russell Street, Tel. 73238920,
www.thebritishmuseum.ac.uk, Great Court
So-Mi 9-18 Uhr, Do-Sa 9-23 Uhr; Galleries
tgl. 10-17.30 Uhr, Do/Fr 10-20.30 Uhr,
U-Bahn Tottenham Court Road
Sicilian Avenue
In den kleinen Gassen rund um das
Britische Museum finden sich viele Ver-
lagsbuchhandlungen, Antiquariate und
Antiquitätengeschäfte. Die Great Russel
Street führt vom Museum zum Bloomsbu-
ry Square, der wie alle Plätze dieses Vier-
tels von eleganten Stadthäusern im
georgianischen Stil umgeben ist.
Gegenüber vom Bloomsbury Square
verläuft die kurze, sehr elegante und
schön anzusehende Sicilian Avenue.
Wenn man hier im Sommer zwischen den
kleinen Geschäften und den kachelver-
kleideten Häuserfronten einen Imbiss
nimmt oder einen Kaffee trinkt, kommt
eine mediterrane Atmosphäre auf.
µ U-Bahn Holborn
vorsichtshalber seinen wahren Namen
verschwiegen und nannte sich Jakob
Richter. Mahatma Gandhi, Oscar Wil-
de, Charles Dickens, Thomas Hardy und
Herbert George Wells waren weitere Be-
nutzer. George Bernard Shaw schrieb
Die kurze, aber schöne
Sicilian Avenue
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