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Arabische Herrschaft
Die
Eroberung
(711-756)
Dann folgte die 700-jährige Phase der arabischen
Herrschaft. 711 n. Chr. sah die Situation so aus,
dass ein gotischer Herrscher namens Roderich
sich mit dem Clan der Witzia um die Macht stritt.
Letztere, in Nordafrika schon fest verwurzelt, frag-
ten bei einem Berberstamm um Unterstützung
an. Die kam prompt. Im Maghreb residierte Musa
Ibn Nusayr, ein Repräsentant des Kalifen von Da-
maskus. Er trug sich schon lange mit der Idee, den
Islam über die Meerenge zu tragen, als ihn der Hil-
feruf erreichte. Sein Heerführer Tarik Ibn Ziyab
wurde mit 7000 Männern losgeschickt. Sie setz-
ten an einer schmalen Stelle über und landeten an
einem steil aufragenden Felsen. Den nannten sie
zu Ehren ihres Anführers „Berg von Tarik“ (Yabal
Tariq), woraus später Gibraltar werden sollte.
Im andalusischen Barbate gab's den ersten
Kampf mit den Goten, die schnell besiegt wurden.
Das war das Ende des gotischen Reiches auf der
Iberischen Halbinsel. Die Sieger marschierten
gleich weiter nach Norden. Zuerst wurde Toledo
eingenommen, der Hauptsitz der Goten. Da alles
gut verlief, kam Musa Ibn Nusayr 712 selbst nach
Hispania und brachte noch 18.000 Mann Verstär-
kung mit. So ging es dann Schlag auf Schlag: Bis
716 eroberten sie Zaragoza, Pamplona, Barcelo-
na, Gerona und Narbonne, 719 sogar Toulouse.
Innerhalb von sieben Jahren war fast die gesam-
te Iberische Halbinsel erobert, nur das gebirgige
Galicien und Asturien nicht. Der Vormarsch der
Berber endete 732 vor Portier, wo sie die erste
große Niederlage kassierten. 722 hatten sie be-
reits eine Schlacht in den asturischen Bergen bei
Covadonga verloren. In den spanischen Ge-
schichtsbüchern wird diese Schlacht bis heute als
der Beginn der Reconquista, der Rückeroberung,
gefeiert. Der lokale Häuptling Pelayo gilt seitdem
als Held; in einer asturischen Höhle wurde ihm ein
Denkmal gesetzt.
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