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Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt
bei 18 °C, während das Meer 17 °C erreicht; zum
Herumplanschen in den Wellen also nicht gerade
warm.
Mit Regen muss man zwar ab Herbst und vor al-
lem in den ersten Monaten des Jahres rechnen,
aber statistisch nur an maximal elf Tagen.
Die Andalusier
„Die hervorstechenden Eigenschaften des an-
dalusischen Charakters sind sorgloser Leichtsinn,
übermütige Fröhlichkeit, Redseligkeit ... Zu diesen
teilweise nicht sehr empfehlenswerten Eigenschaf-
ten gesellt sich jedoch ein gutmütiges, leicht ver-
söhnliches Wesen, höfliche Zuvorkommenheit ...
und eine überschwengliche orientalische Phanta-
sie.“ So steht es in einem über hundert Jahre alten
Spanien-Lexikon. Ein Klischee? Sicherlich! Aber wo
endet ein Klischee? Wann beginnen Vorurteile?
Wie viel Körnchen Wahrheit lassen sich in diesem
Satz finden?
Eine gewisse Fröhlichkeit und eine gehörige
Portion Leichtigkeit im Leben der Andalusier sind
tatsächlich augenscheinlich. Gerade im alltäg-
lichen Miteinander bleibt für gedankenschwere
Problembewältigung wenig Raum. Dabei geht es
den Andalusiern, zumindest wirtschaftlich be-
trachtet, alles andere als blendend.
Die Region ist seit langem eine der rückstän-
digsten und ärmsten Gegenden Spaniens. Die
Arbeitslosigkeit erreichte ständig erschreckende
Spitzenwerte, zeitweise war jeder Dritte ohne Ar-
beit. Dabei ist die Grenze zwischen Erwerbslosig-
keit und teilweise beschäftigt fließend. Andalusien
war schon immer das Land der Tagelöhner, die auf
den großen Latifundien der wenigen Reichen nur
zeitweise Arbeit fanden (siehe auch Kap. „Staat
und Gesellschaft/Andalusien heute“).
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