Environmental Engineering Reference
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spüren von Vorkommen gemacht, sodass man heute erheblich besser über mögliche Funde
Bescheid weiß, als noch vor einigen Jahrzehnten. Dies macht es aber auch unwahrschein-
licher, dass zahlreiche neue große, völlig unvermutete Vorkommen noch entdeckt werden.
1.4.1
Nicht-konventionelle Vorräte - Verlängerung des Ölzeitalters
Durch die seit den 1990er-Jahren extrem gestiegenen Öl- und Gaspreise ist die Erschlie-
ßung ganz neuer Vorkommen interessant geworden, die mit nicht-konventionellen Metho-
den gefördert werden. In Nordamerika ist ein regelrechtes neues Öl- und Gasfieber ausge-
brochen. Bereits in wenigen Jahren könnte der Kontinent jenseits des Atlantiks kurzzeitig
sogar den Nahen Osten bei der Förderung von Erdöl und Erdgas überholen.
In der kanadischen Provinz Alberta und Venezuela schlummern enorme Mengen an Öl-
sanden. Diese werden im Tagebau gefördert. Das kanadische Abbaugebiet erstreckt sich
dabei auf eine gigantische Fläche von 149 000 Quadratkilometern. Das entspricht in etwa
der Fläche Englands. Bereits durch die Rodung der Wälder werden enorme Volumina an
Kohlendioxid freigesetzt. Mit großen Mengen an Wasser und Energie wird dann das Öl
vom Sand getrennt. Zurück bleiben stark belaste Abwässer und eine verwüstete Land-
schaft. Durch den hohen Energieverbrauch bei der Ölsandförderung nimmt der Kohlen-
dioxidausstoß weiter zu. Berücksichtigt man die Freisetzung von Treibhausgasen durch die
Waldrodung, sind zwischen 1990 und 2010 die Treibhausgasemmissionen von Kanada um
stolze 46 Prozent gestiegen. Das Ende des Ölzeitalters beginnt bereits jetzt, seine drecki-
gsten Spuren zu hinterlassen.
Abbildung 1.10
Funktionsweise und
Risiken beim
Fracking von Erdgas
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