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13 Erneuerbare Gase und
Brennstoffzellen
Wer kennt sie nicht: die Knallgasreaktion aus dem Chemieunterricht. Bei der Oxidation
von Wasserstoff mit Luftsauerstoff setzt das Wasserstoffgas explosionsartig seine gespei-
cherte Energie frei. Ein Funke reicht aus, um eine Mischung aus Wasserstoff und normaler
Luft zu entzünden. Im Gegensatz zu vielen anderen Verbrennungsprozessen ist das Reak-
tionsprodukt unter Umweltgesichtspunkten absolut unbedenklich. Wasserstoff und Sauer-
stoff reagieren lediglich zu reinem Wasser.
Der Anteil der Elektrizität an der Energieversorgung nimmt kontinuierlich zu. Brennstoff-
zellen oder Gaskraftwerke können aus Wasserstoff den begehrten elektrischen Strom er-
zeugen. Dabei entsteht als Abfallprodukt ebenfalls nur Wasser. Kein Wunder, dass viele in
der Vision einer globalen Wasserstoffwirtschaft eine Lösung für unsere heutige Klimapro-
blematik sehen. Wasserstoff als alleiniger Energieträger könnte gleichzeitig noch der Fein-
staubproblematik, dem sauren Regen und anderen energiebedingten Umweltproblemen
den Garaus machen.
Bereits Jules Verne träumte im Jahr 1874 von einer Wasserstoffwirtschaft. Dies drängt die
Frage auf, warum diese Vision bis heute nicht realisiert wurde. Die Antwort ist einfach:
Wasserstoff kommt auf der Erde in der Natur praktisch nicht in reiner Form vor. Er muss
energetisch und technisch aufwändig hergestellt werden, bevor er sich wieder verbrennen
lässt. Dies macht Wasserstoff teuer und bei einigen Produktionswegen entstehen sogar
hohe Treibhausgasemissionen. Mit Hilfe von Wind- und Solarenergie lassen sich jedoch
Wasserstoff und andere Gase kohlendioxidneutral herstellen.
Jules Verne (1828-1905): „Die geheimnisvolle Insel“
„Was werden wir später einmal statt Kohle verbrennen?“, fragte der Seemann.
„Wasser“, antwortete Smith. „Wasserstoff und Sauerstoff werden für sich oder zu-
sammen zu einer unerschöpflichen Quelle von Wärme und Licht werden, von
einer Intensität, die die Kohle überhaupt nicht haben könnte; das Wasser ist die
Kohle der Zukunft.“
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