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Abbildung 10.10 Geothermisches Kraftwerk Nesjavellir in Island. Foto: Gretar Ívarsson
10.5 Ökologie
Geothermische Heiz- und Kraftwerke zeichnen sich durch eine gute ökologische Verträg-
lichkeit aus. Ein Großteil der Anlage befindet sich nicht sichtbar unter der Erde, ohne
direkte negative Einflüsse auf Lebewesen oder auf die Landschaft. Über der Erde steht
lediglich der Kraftwerkskomplex. Dieser benötigt wie andere Wärmekraftwerke auch
Kühlwasser für den Kraftwerksprozess. An den meisten geothermischen Standorten ist die
Verfügbarkeit von Wasser aber kein Problem.
Problematisch sind einige Arbeitsmittel, die bei der Stromerzeugung zum Einsatz kom-
men. Das in ORC-Prozessen verwendete Arbeitsmittel PF5050 hat beispielsweise ein sehr
hohes Treibhauspotenzial. Gelangt ein Kilogramm dieses Arbeitsmittels in die Atmosphä-
re, entwickelt es dort die gleiche Treibhauswirkung wie 7,5 Tonnen an Kohlendioxid. Es
existieren aber auch Alternativen wie beispielsweise Isopentan.
Geothermische Anlagen sorgen langfristig für eine gewisse, lokal sehr begrenzte Ausküh-
lung des Untergrunds. Diese hat aber nach heutigem Wissensstand keine Auswirkungen
auf der Oberfläche.
Relativ unerforscht ist derzeit noch das Risiko seismischer Aktivitäten. Nachdem bei einer
geothermischen Bohrung in Basel Ende des Jahres 2006 für ein HDR-Kraftwerk Wasser in
die Tiefe von etwa 5000 Metern verpresst wurde, kam es zu kleineren Beben, die eine
Stärke von bis zu 3,4 auf der Richterskala erreichten. Als Folge traten vor allem kleinere
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