Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
Bei Kammersystemen schließt eine Kammer Luft ein. Durch die Wellen schwankt der
Wasserstand in der Kammer. Der oszillierende Wasserstand drückt die Luft zusammen.
Über eine Öffnung entweicht die verdrängte Luft und treibt eine Turbine und einen Gene-
rator an. Beim Rückgang der Wassersäule strömt die Luft ebenfalls über die Turbine
wieder zurück in die Kammer (Abbildung 9.13) .
Generator
Luft-
strömung
Turbine
Schwimmer
oszillierende
Wassersäule
hydraulisch
angetriebener Generator
Bewegung
Abbildung 9.13 Prinzip von Wellenkraftwerken. Links: Schwimmersystem. Rechts: Kammersystem
Die Bezeichnung TapChan ist die Kurzform vom Englischen „Tapered Channel“, was auf
Deutsch spitz zulaufender Kanal heißt. Bei diesen Anlagen laufen Wellen im Küsten-
bereich oder auf einer schwimmenden Anlage in einen spitz zulaufenden und ansteigenden
Kanal. Ein Oberbecken fängt die Wellen auf. Beim Zurückströmen ins Meer treibt das
Wasser eine Turbine an.
Zwar wurden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Prototypen für Wellenkraftwerke
errichtet. Eine große Verbreitung konnten diese Anlagen aber bislang noch nicht erreichen.
Das Hauptproblem bilden die stark unterschiedlichen Bedingungen auf See. Einerseits
müssen technische Anlagen materialsparend und damit kostengünstig sein. Andererseits
stellen Stürme mit meterhohen Wellen extreme Anforderungen an die Anlagenhaltbarkeit.
Nicht wenige Prototypen sind bereits Stürmen zum Opfer gefallen. Da inzwischen auch
große Konzerne in die Entwicklung von Wellenkraftwerken eingestiegen sind, erscheinen
diese Probleme aber lösbar.
9.3.6
Meeresströmungskraftwerke
Meeresströmungskraftwerke haben einen ähnlichen Aufbau wie Windkraftanlagen, nur
dass sich der Rotor unter Wasser dreht. Eine eingebaute Hubeinrichtung hebt den Rotor zu
Wartungszwecken an die Wasseroberfläche. Der erste Prototyp wurde im Jahr 2003 vor
der Küste des englischen Nord-Devon erfolgreich errichtet [Bar04] .
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