Environmental Engineering Reference
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ist dieser Ausstiegspfad aber nicht. Es ist durchaus möglich, die Nutzung der Kernenergie
in Deutschland schon einige Jahre vorher zu beenden.
Während der gesamte Primärenergiebedarf zwischen den Jahren 1990 und 2012 nur leicht
gesunken ist, wird er durch effizientere Energienutzung und sinkende Bevölkerungszahlen
bis zum Jahr 2050 erheblich abnehmen. Da der Kraftwerkswirkungsgrad bei der Berech-
nung des Primärenergieverbrauchs von Strom aus Windkraft-, Wasserkraft- oder Photo-
voltaikanlagen im Gegensatz zu Kohle- und Atomkraftwerken nicht mit einbezogen wird,
sinkt der Primärenergiebedarf zusätzlich durch statistische Effekte. Insgesamt lässt sich der
Primärenergiebedarf in Deutschland mehr als halbieren.
16000
nicht energetisch
Fossil
Kernenergie
Wasserstoff
Wärmepumpe
Geothermie
Biomasse
Solar Import
Solarthermie
Photovoltaik
Windkraft
Wasserkraft
14000
12000
10000
8000
6000
4000
2000
0
Abbildung 4.12 Mögliche Entwicklung der Anteile regenerativer Energien am gesamten
Primärenergieverbrauch in Deutschland und bisherige Entwicklung bis zum Jahr 2012
Für einen wirksamen Klimaschutz bereits im Jahr 2020 kommt aber die Umgestaltung der
Energiewirtschaft in Deutschland etwa 10 bis 15 Jahre zu spät. Statt der empfohlenen
Treibhausgasreduktionen von 50 Prozent sind eher 30 Prozent realistisch. Eine Verlänge-
rung der Laufzeiten für Kernkraftwerke hätte auch nicht geholfen, die Ziele für das Jahr
2020 zu erreichen. Eine Laufzeitverlängerung behindert den schnellen Umbau der Energie-
wirtschaft, ohne den nötigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Klimaschutzziele für
die Jahre 2040 oder 2050 lassen sich jedoch problemlos erreichen, wenn der Weg dahin
konsequent eingeschlagen wird.
Der Energiemix im Jahr 2040 muss dazu auf einem breiten regenerativen Portfolio basie-
ren. Aufgrund der geografischen Lage sind dabei die Potenziale der Wasserkraft am ge-
ringsten. Neben heimischen regenerativen Energien kann auch der Import von preiswertem
Solar- und Windstrom aus sonnen- und windreichen Regionen in geringerem Umfang zu
einer sicheren und kostengünstigen Energieversorgung beitragen.
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