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stehende Täler wurden durch die mäch-
tige gefrorene Last nochmals vertieft.
Als sich das Eis vor etwa 8000 Jahren
zurückzog, waren viele Täler so weit
abgesunken, dass sie unter dem Mee-
resspiegel lagen, mit Salzwasser voll lie-
fen und sich die für Norwegen typi-
schen Fjorde bildeten. Diese sind dort
am tiefsten, wo der Gletscher einst am
mächtigsten war, also im Landesinne-
ren. So liegt z.B. der Grund des Sogne-
fjordes bei Balestrand 1300 m unter der
Wasseroberfläche, während er kurz vor
der Mündung in die Nordsee nur 20 m
tief ist. Andere Täler entstanden durch
den Abfluss von Schmelzwässern unter
dem Eis. Drang hernach Seewasser ein,
so bildete sich eine Förde, wie z.B. der
Oslofjord, der sich zudem besonders
gut hat eintiefen können, da das Gebiet
Teil einer unterirdischen Störungs- oder
Grabenzone ist, die in Richtung Süden
noch durch das Rhein- und Rhônetal
markiert wird.
Am Küstensaum des Landes wurden
bestehende Inseln zu flachen Felseilan-
den, den Schären, abgehobelt. Ganze
Insellabyrinthe solcher Art sind der Süd-
ostküste Norwegens und dem Fest-
landsgebiet zwischen Trondheim und
Bodø vorgelagert.
Noch heute kann die Wirkung des Ei-
ses auf die Landschaft in Norwegen be-
obachtet werden. Als bestes Beispiel
bietet sich da der Nigardbreen, ein Aus-
läufer des mächtigen Plateaugletschers
Jostedalsbreen, an. Die norwegischen
Gletscher sind jedoch keine Relikte der
letzten Eiszeit. Sie bildeten sich erst
nach einer neuerlichen Klimaver-
schlechterung vor gut 2500 Jahren.
Während der kühlen Jahre der so ge-
nannten „Kleinen Eiszeit“, im 17. Jahr-
hundert, erreichte die Ausdehnung des
gefrorenen Nass ihr Maximum. Zu die-
ser Zeit wurden in einigen Tälen, wie
Das Land im Überblick
Fläche: 323.758 km², zzgl. der teilauto-
nomen Gebiete Svalbard (62.924 km²)
und Jan Mayen (380 km²) im Nord-
atlantik sowie Bouvetøya (58,5 km²)
und Peter I Øy (180 km²) im Südatlantik.
Nord-Süd-Ausdehnung: ca. 1750 km
West-Ost-Ausdehnung: max. 430 km,
min. 6,3 km (nördlich von Narvik)
Küstenlänge (inkl. aller Fjorde und In-
seln): 25.148 km
Höchster Berg: Galdhøpiggen im
Jotunheimengebirge (2469 m)
Längster Fjord: Sognefjord (205 km)
Längstes Tal:
Gudbrandsdal (über
200 km)
Größter Gletscher:
Jostedalsbreen
(486 km²)
Einwohner: 4,7 Millionen, davon etwa
40.000 Samen (14 Einwohner/km² )
Größte Städte: Oslo (Hauptstadt)
575.000 Einwohner (mit Vororten über
800.000), Bergen 252.000, Trondheim
168.000, Stavanger 122.000, Kristian-
sand 80.000, Fredrikstad 71.000
Sprache: Norwegisch in 2 Schriftversio-
nen (Bokmål und Nynorsk), Samisch
Religion: 89 % evang. Lutheraner, ca.
46.000 Katholiken, 78.000 Muslime
Verwaltung: 19 Fylke (Provinzen)
Staatsform: Parlamentarische Monar-
chie seit 1905, Verfassung von 1814
Staatsoberhaupt: König Harald V., seit
1991
Regierungschef: Jens Stoltenberg, seit
Herbst 2005
Währung: Norwegische Krone (NOK)
1 Krone = 100 Øre
BSP je Einwohner: 60.890 US $ (2009)
Arbeitslosenrate: 3,2 % (Oktober 2009)
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