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fälle Norwegens. Aus Richtung Helle-
sylt kommend sind dies zunächst „De
Syv Søstre“, „Die Sieben Schwestern“.
Von dunklen Höhen fällt das Wasser
herab und zerstiebt zu einem silbrigen
Nebel, ähnlich einem Brautschleier, der
sich dann nicht weit entfernt in den
Fjord hinabsenkt. Schaut man hinüber
zum anderen, südlichen Ufer, so ent-
deckt man den wild aufbrausenden, un-
gestümen „Freier“. Seit Tausenden von
Jahren dauert diese „Brautwerbung“
nun schon an und der arme Kerl scheint
unterdessen dem Alkohol verfallen, ist
doch inmitten seiner zwei Nebelschlei-
er deutlich eine Flasche zu erkennen.
Wem dieser Bootsausflug nicht in die
Routenplanung passt, sollte einen Aus-
flug zum 1476 m hohen Dalsnibba un-
ternehmen. Der Berg liegt an dem zwi-
schen 1880 und 1889 erbauten Geiran-
gervegen (Straße nach Lom bzw. Stryn).
Ein Mautweg (70 NOK) führt über
engste Haarnadelkurven die letzten
tausend Meter den Berg hinauf. Schö-
nes Wetter vorausgesetzt, hat man von
diesen eisigen, nicht selten bis Ende
Juni tief verschneiten Höhen einen
überwältigenden Blick hinab auf den
grün und blau schimmernden Fjord.
Auffallend sind hier die vielen Stein-
türmchen. Wir befinden uns an dieser
Stelle nämlich im Reich der Bergtrolle,
und diese können Störungen ihres Frie-
dens nun gar nicht verkraften. Ein
Steintürmchen jedoch erfreut sie so
sehr, dass sie davon absehen, bei der
Fahrt hinunter ins Tal Steine hinterher-
zuwerfen. Ein kurzer Blick zurück auf
die 29 Kurven und Serpentinen des
Geirangervegen: Nun, schaden kann
ein kleines Steinmonument jedenfalls
nicht …
Sollte sich der Dalsnibba hinter einem
Wolkenschleier verbergen, empfehlen
sich zwei weitere, nicht minder schöne
Aussichtspunkte. Zu ihnen gelangt man
über den Geirangerweg (Rv 63. Man
fährt aus Richtung Grotti kommend
zum Fjord hinab, passiert das alte, noch
befahrbare Teilstück „Knuten“ (Knoten),
für das die Erbauer bei der Weltausstel-
lung in Paris im Jahr 1900 die Goldme-
daille erhielten, und erreicht die Fly-
dalsjuvet ( juv = Schlucht). Hier hat man
nun Gelegenheit, eines der am häufigs-
ten geschossenen Norwegen-Bilder
auch in die eigene Sammlung aufzu-
nehmen. Ein Schnappschuss vom „Ad-
lerblick“, dem zweiten Aussichtspla-
teau, hat auch nicht gerade größeren
Seltenheitswert. Allerdings kann man
man von diesem Platz am Ørnevegen
(Adlerweg), der Straße in Richtung
Trollstigen, weiter in den Fjord hineinse-
hen. Am nun folgenden Norddalsfjord
kann man, z.B. um die Wartezeit auf die
Fähre zu verkürzen, einen Ausflug nach
Norddal und zur weiter oben im Tal lie-
genden 300 Jahre alten Alm Herdalsse-
tra machen (Almmuseum, Käserei). Der
Geirangervegen (Rv 63) ist zwischen
November und Mai gesperrt.
Touristeninformation i
Turistkontor am Fähranleger, Tel. 7026
3099, www.geiranger.no. Vermittlung von
Unterkünften und Ticketverkauf.
Wolkenverhangen - Blick auf die
Serpentinenstraße Trollstigen
 
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