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Als Gast in Norwegen - Verhaltenstipps
Betritt man die Wohnung eines Norwegers, zieht man immer die Straßenschuhe aus, egal
wie sauber diese auch sein mögen. Zur Begrüßung reicht ein einfaches „Hei“. Sollte man
den Gastgeber schon einmal vorher getroffen haben, so ist es eigentlich höflich, „Takk for
sist“, „Danke für das letzte Mal“ zu sagen. Vergißt man das jedoch, dann ist das heutzuta-
ge auch nicht weiter tragisch. In jedem Falle angebracht ist es, sich recht häufig mit einem
„Takk“ für alles mögliche zu bedanken, und sei es für das Knöllchen am falsch geparkten
Auto …
Sieht man nun einen norwegischen Freund nach längerer Zeit wieder, so sollte man
sich nicht davon irritieren lassen, wenn die Wiedersehensfreude eher gedämpft ausfällt.
Man ist halt nicht so spontan. Zur Begrüßung sind kleine Mitbringsel gern gesehen.
Möchte man dem Gastgeber eine Freude bereiten und den in Norwegen so teuren Alko-
hol verschenken (man nehme am besten Wein), tut man gut daran, sich zuerst der Ein-
stellung der Freunde zu demselben zu vergewissern: Entweder der Norweger betrachtet
Wein und Schnaps als das Lebenselixier schlechthin, oder aber, vor allem in Süd- und
Westnorwegen, er meidet ihn, wo er nur kann.
Kommt es zu einem gemeinsamen Essen, so gilt es als höflich und fein, sich an-
schließend mit „Takk for maten“, „Danke für das Essen“ zu bedanken. Die dem Mahl fol-
genden Gespräche leitet man am günstigsten mit Bemerkungen über das Wetter ein: Da
kann man nie etwas falsch machen. Ansonsten sind Bescheidenheit und ein wenig
Zurückhaltung angesagt. Höchstens die neue Generation von jungen Wirtschaftsunter-
nehmern würde ausführliche Erzählungen von eigenen Erfolgen und Taten gutheißen.
Auch sollte man nicht zu sehr am Lande herumnörgeln. Der Norweger selbst spricht öfter
recht selbstkritisch, ja fast masochistisch, über seine Heimat, vom Touristen hört man je-
doch am liebsten nur nette Sachen. Denn nicht umsonst heißt es in der ersten Strophe der
Nationalhymne: „Ja vi elsker dette landet“, „Ja, wir lieben dieses Land“, und man möchte
doch wenigstens ab und zu ein paar Gründe erzählt bekommen, warum dies denn nun ei-
gentlich so ist. Des Weiteren wird es meist als überflüssig erachtet, wenn man am Preis-
niveau des Landes herummosert - es trifft den Einheimischen genauso wie den Touristen,
und man hat sich längst damit abgefunden.
Zu guter Letzt: Es ist in Norwegen üblich, auch wenn eine Höflichkeitsform existiert,
sich zu duzen und dabei den Vornamen zu verwenden!
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