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der Welt, konservativ) und Dagbladet
(Das Tageblatt, Mitte-links). Die Bericht-
erstattung dieser Publikationen ist ober-
flächlich, allerdings nicht so reißerisch
und etwas seriöser als in vergleichbaren
Zeitungen in Deutschland. Aber auch
unter den anderen norwegischen Blät-
tern ist keines dabei, dass nur
annähernd ein deutlich höheres Niveau
anstreben würde. Klatsch und Tratsch
dominieren auch hier und alles unter
dem Motto: „Norge først“ - „Norwe-
gen zuerst“. Deshalb sind mindestens
die ersten fünf Seiten dem eigenen
Land gewidmet, bevor ganze ein bis al-
lerhöchstens zwei Seiten mit trockenen
Auslandsreportagen folgen, mit maxi-
mal sieben bis acht Themen. Gebessert
hat sich die Situation etwas, nachdem
das Format der großen Zeitungen in
den letzten Jahren verkleinert wurde.
Die flexiblere Gestaltung der Blätter
macht so eine umfassendere Berichter-
stattung möglich.
Größte seriöse Tageszeitung des Lan-
des ist die Aftenposten, die gerne als
die „gute, alte Tante aus Oslo“ bezeich-
net wird. Folgerichtig sind die Berichte
vergleichsweise konservativ. Eher sozi-
aldemokratisch sind hingegen Dagsavi-
sen und Morgenbladet. Letztere Zei-
tung erscheint wöchentlich und kann
mit der deutschen „Zeit“ verglichen
werden.
Neben diesen Publikationen gibt es
große Regionalzeitungen, wie z.B. die
Bergens Tidende aus Bergen, das Sta-
vanger Aftenblad und die Trondheimer
Adresseavisen sowie über 120 Lokal-
blätter, was im Verhältnis zur Einwoh-
nerzahl mit Sicherheit rekordverdächtig
ist und voraussetzt, dass jede Familie
mindestens zwei bis drei Abonnements
hat. Über die Welt wird man in vielen
Lokalblättern jedoch nichts erfahren, da
bleiben sie stumm.
Die vom Namen her kurioseste Zei-
tung des Landes ist Klassekampen (der
Klassenkampf). Erstaunlicherweise kann
diese mit guter Aufmachung und inter-
essanten Themen punkten.
Wie komplett aus einer anderen Welt
wirkt hingegen das einzige Nachrich-
tenmagazin des Landes, die extrem lin-
ke, leicht radikale Ny Tid (Neue Zeit).
Ihm gegenüber stehen die christlichen,
sehr konservativen Zeitungen Dagen
und Magasinett.
Für Touristen mit etwas Norwegisch-
kenntnissen ist es mit Sicherheit span-
nend, das Geschehen in der persönli-
chen Lieblingsregion des Landes im In-
ternet mitzuverfolgen. Alle Zeitungen
im Netz finden sich unter: www.norske-
aviser.com.
Für Informationen zu Veranstaltun-
gen in Oslo ist die Donnerstags- und
Freitagsausgabe des Dagbladet zu
empfehlen. Einen Tag alte Ausgaben
deutscher und schweizerischer Zeitun-
gen und Nachrichtenmagazine sind an
fast allen Narvesen-Kiosken erhältlich.
Fernsehen
Im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt
es sehr viele Sender. Die Anzahl variiert
je nach Abonnement und kann bei 15
bis über 60 liegen. Zumeist empfängt
man die privaten Kanäle TV 2, TV Nor-
ge und TV 3, deren Programmschema
dem von RTL, RTL 2 bzw. Kabel 1
ähnelt. Das Angebot an Kanälen des
 
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