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dingungen, bei denen SiO
2
-Phasen und Calcit
miteinander gelöst, miteinander ausgefällt oder
eines von beiden gelöst, das andere aber ausge-
fällt wird. Dies zu begreifen ist für das Verständ-
nis von marinen Ablagerungen und für die Dia-
genese von Sedimenten enorm wichtig.
Die Temperatur- und Druckabhängigkeit die-
ser Gleichgewichte ist beim Calcit etwas Beson-
deres: seine Löslichkeit ist
retrograd
,wasbe-
deutet, dass er sich in kaltem Wasser besser
löst als in warmem (Abb. 3.174). Die Druckab-
hängigkeit der Löslichkeit bewirkt, dass sich
bei zunehmendem Druck immer mehr Calcit
in Wasser löst. Dieser Effekt ist für die
CCD
,die
Calcit-Kompensations-Tiefe
(
calcite compensa-
tion depth
im Englischen, Kasten 4.8) verant-
wortlich, unterhalb derer im Ozean kein Calcit
mehr stabil ist und daher auch keine Organis-
men mit (ungeschützten) Kalkschalen mehr
existieren. Zusammenfassend kann man also
feststellen, dass Druck-, Temperatur- und pH-
Änderungen zu Calcitlösung und -fällung füh-
ren können. Für die gegenwärtige Klimade-
[-]
OH
OH
OH
OH
Fe
Si
Si
+
OH
OH
OH
OH
OH
OH
[-]
OH
OH
OH
OH
OH
Fe
Si
Si
OH
OH
OH
OH
OH
[-]
OH
OH
OH
OH
O
Fe
Si
Si
H
2
O
+
O
OH
OH
OH
3.172
Große, komplexe, polymere Moleküle mit
Si können in Oberflächenwässern z.B. Eisen kom-
plexieren.
600
1 bar, 25 °C
500
400
SiO
2
fällt aus,
Calcit wird gelöst
SiO
2
fällt aus,
Calcit fällt aus
3.173
Die Unterschiede im
Löslichkeitsverhalten von
Quarz, amorphem SiO
2
und
Calcit bei 25°C und 1 bar in
Abhängigkeit vom pH-
Wert. Dieses Diagramm ist
u. a. für die Stabilität von
kieseligen oder karbonati-
schen Skeletten von Orga-
nismen von zentraler Be-
deutung. Aus Blatt (1992).
300
200
amorphes SiO
2
100
SiO
2
wird gelöst,
Calcit wird gelöst
SiO
2
wird gelöst,
Calcit fällt aus
Quarz
0
4
5
6
7
8
9
10
11
pH