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Schmelzen auf Umgebungstemperatur dauert
nur Stunden bis Tage. Bildeten die Einspreng-
linge sich durch Abkühlung aus der Schmelze
selbst, so spricht man von
Phänokristallen
,
sind sie jedoch beim Aufstieg der Schmelze
mitgerissene, hineingefallene Kristalle anderer
Gesteine, so nennt man sie
Xenokristalle
(vom
griechischen Wort xenos = Fremder). Entspre-
chend heißen übrigens Nebengesteinsbruch-
stücke, die in eine Schmelze hingefallen und
auch nach deren Erstarrung noch erkennbar
sind,
Xenolithe
(Abb. 1.11; wieder ein griechi-
sches Wort: lithos = Stein).
Kühlen die Schmelzen im Erdinneren ab, dann
laufen die Kristallisationsprozesse viel langsa-
mer ab. Wiederum kommt es auf die Tempera-
turdifferenz in diesem Fall zwischen Schmelze
und Nebengestein an - je kleiner diese ist,
desto langsamer die Abkühlung und desto grö-
1.11
Dunkler, biotit-reicher Xenolith in Granit
von Malsburg, Südschwarzwald. Vermutlich han-
delt es sich um einen teilweise angeschmolzenen
Gneisrest. Der Xenolith ist etwa 5 cm groß.
ten - es entsteht ein so genanntes
porphyri-
sches Gefüge
(Abb.1.9,10)mitgroßen
Ein-
sprenglingen
in feinkörniger oder glasiger Ma-
trix
(Grundmasse).
Die
Abkühlung
solcher
Ol
Pl
D
unit
A
northosit
90
90
Peridotit
Gabbro (Cpx)
Norit (Opx)
Troktolit (Ol)
40
Pyroxenit Hornblendit
10
Pyroxenit Peridotit
Dunit
50
40 90
Pyx Amph
Pyx Ol
Ol
Cpx
< 10 % Pl
> 10 % Pl
D
unit
G
abbro
90
Harzburgit
Wehrlit
Lherzolith
Gabbronorit
Olivingabbro
40
Olivinwebsterit
Klino-
pyroxenit
Ortho-
pyroxenit
Olivinnorit
Norit
Troktolith
Opx
Cpx
Opx Ol
1.12
Nomenklatur mafischer und ultramafischer Gesteine nach Streckeisen (1976). Die Abkürzung
„Pyx“ umfasst sowohl Ortho- als auch Klinopyroxen.