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burg sich im Lauf des 13. Jh.s zuneh-
mend an Florenz binden musste und
1415 endgültig unterworfen wurde.
Ein mittelalterlicher
Borgo
als Ge-
samtkunstwerk - dank seiner expo-
nierten Lage konnte der Ort sich nie
vergrößern und war für spätere Gene-
rationen daher uninteressant.
Ein kurzer Spaziergang durch die
kopfsteingepflasterten Gassen
Via Boc-
caccio
und
Via Rivellino,
und man hat
fast den gesamten Ort durchmessen.
Wer die paar Schritte zur
Porta Rivelli-
no
nicht scheut, wird an klaren Tagen
mit einem Miniatur-Panorama der Sky-
line von San Gimignano belohnt.
Boccaccio
Das nach den Bombenangriffen von
1944 und zuletzt 1995 aufwendig
restaurierte Turmhaus
Casa del Boc-
caccio
würde der 1375 verstorbene
Dichter und Gelehrte wohl kaum
mehr als sein „Heim“ wieder erkennen,
aber zumindest umweht sein „Geist“
die piekfein sanierten Gemäuer der
Forschungsstätte samt Bibliothek.
Die im 13. Jh. im romanischen Stil
begonnene
Chiesa Santi Jacopo e
Filippo
neben seinem Geburts- und
Sterbehaus birgt das schlichte Grab
des Dichters - die marmorne Grabplat-
te ist im Boden eingelassen. Sehens-
wert das schöne, unweigerlich an „Frau
Holle“ gemahnende Terracotta-Relief
der
Madonna delle Neve
aus der Werk-
statt der umtriebigen della Robbia.
Das
Museo di Arte Sacra
lohnt al-
lein schon wegen der außergewöhnli-
chen Holzskulptur eines
Christus Tri-
umphans
am Kreuz von ca. 1250.
Praktische Informationen
i
●
Palazzo Pretorio
Der mit den Terracotta-Wappen flo-
rentinischer Statthalter gespickte Prio-
renpalast entstand Ende des 12. Jh.s
als Residenz der Grafen
Alberti.
Im
Untergeschoss, das man durch einen
zweistöckigen Kreuzgang mit Zieh-
brunnen betritt, befinden sich der reich
ausgemalte Audienzsaal
(Sala delle
Udienze)
mit einem
Benozzo Gozzoli
zugeschriebenen Fresko des hl. Tho-
mas, der „ungläubig“ die Wundmale
des Auferstandenen betastet, eine Ka-
pelle mit einem bemerkenswerten
Ta-
bernakel,
wiederum von Gozzoli, und
Kerker für Männer und Frauen.
Die mit recht verblassten Fresken ge-
schmückten Privatgemächer und Ver-
sammlungsräume im Obergeschoss
dienen heute meist Ausstellungszwe-
cken. Von den Zinnengängen genießt
man einen schönen Rundblick über
die karge und doch liebliche Hügel-
landschaft rund um die Stadt (Eintritt).
Provinz:
FI,
Einwohner:
16.000
Info.
Proloco
, Via Boccaccio 16, Tel. 05 71
66 55 26. Im Sommer zusätzlich gut sor-
●
Boccaccios Grabplatte