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jeden Gebrauch her. Heute sind es
natürlich weniger Betriebe, aber ihr
Ruf ist unvermindert gut.
Gegenüber erhebt sich ein frei ste-
hender Glockenturm, der zur Kirche
Santissimi Jacopo e Filippo gehört.
Auch hier zeigt sich die einstige Größe
der Stadt in seiner Ausstattung; für die
rechte Chorkapelle schuf Benedetto
da Maiano ein Marmortondo und für
die linke Mino da Fiesole ein schön ge-
arbeitetes Tabernakel.
Südlich der Piazza, schon etwas
außerhalb der Stadtmauer, findet man
das Oratorio della Madonna dei Ter-
remoti, ein unscheinbares kleines Kirch-
lein, dessen einziger Schmuck eine
wundertätige Madonna ist, die Filippi-
no Lippi zugeschrieben wird.
Beim Erdbeben von 1542, so die Le-
gende, soll sie ihre Hände gefaltet ha-
ben, um den Bewohnern der Stadt bei-
zustehen. Tatsächlich hält sie nicht wie
üblich ihr Kind, sondern hat es abge-
stützt auf ihrem Schoß liegen, um die
gefalteten Hände darüber zu erheben.
Seit 1974 macht Scarperia Schlagzei-
len durch eine zusätzliche „Sehens-
würdigkeit”, nämlich den 5 km langen
Autodromo Internazionale del Mu-
gello nördlich der Stadt, wo Formel-1-
und Motorradrennen ausgetragen
werden und Ferrari seine Testfahrten
unternimmt. Für die einen ein Ort der
Superlative (Tifosi, Easy Riders, Ferraris-
ti, Schumi-Fans), für die anderen
175 ha zerstörte Naturlandschaft.
Teatro dei Medici. Typische, unprätentiöse
Landesküche in den Räumen eines Renais-
sance-Palazzo in La Torre zwischen Borgo und
San Piero. Ruhetag Mo. Tel. 05 58 45 32 28.
Osteria di San Piero in San Piero. Neue Eno-
teca mit guter Küche, serviert wird im Gewöl-
be oder im Hof. Nur abends, Ruhetag Di/Mi.
Piazza Cambray Digni, Tel. 05 58 48 71 09.
Scarperia
Ü III/C2
Der schönste Ort des Mugello; ein Ab-
stecher in das sympathische Städt-
chen, zu dem Zubringerstraßen von
allen Himmelsrichtungen führen (im-
mer dem Schild Autodromo folgen), ist
geradezu ein Muss. Als Stützpunkt an
der alten Handelsstraße über den Gio-
go-Pass (Richtung Imola, Ravenna und
Venedig) gelegen, war Scarperia im
Mittelalter nicht unbedeutend; der
mächtige Palazzo dei Vicari mitten im
Ort, mehr Festung als Amtssitz Floren-
tiner Statthalter, ist ein beredter Zeuge
vergangener Größe. Der mit unzähli-
gen Wappen geschmückte und erst
kürzlich aufwendig restaurierte Palast
wurde 1306 nach Plänen von Arnolfo
di Cambio erbaut. Sehenswert sind ei-
ne Madonna aus der Werkstatt von
Ghirlandaio im Obergeschoss sowie
der verschwenderisch dekorierte Rats-
saal. Im gleichen Palazzo ist das Mu-
seo dei Ferri Taglienti untergebracht.
Die kleine Ausstellung dokumentiert
die Geschichte und Herstellung der
„schneidenden Eisen“, für die Scar-
peria seit 500 Jahren weit über die
Grenzen der Toscana hinaus bekannt
ist. 1479 wurde erstmals eine Messer-
lieferung an einen Florentiner Bankier
erwähnt, und noch 1904 stellten 46
Werkstätten Schneidewerkzeuge für
Praktische Informationen i
Info. Pro Loco, Via Roma 120, Tel. 05
58 46 81 65.
 
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