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Architektur ersetzt. Eines der schöns-
ten klassizistischen Häuser des ausge-
henden 19. Jh.s ist die Villa Favard
(Via Curtatone 1) mit ihrer zum Arno
ausgerichteten Säulenfassade.
Eine Sonderstellung in dem ganz
von Renaissance und Klassizismus ge-
prägten Stadtbild nimmt der um die
Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert
entstandene Jugendstil ein. Giovanni
Michelazzi , dem bedeutendsten Ver-
treter des Stile Liberty in Florenz, ist die
Fassade der 1911 erbauten Casa Gal-
leria (Borgo Ognissanti 26) zu danken.
Galleria degli Uffizi
Die Frage nach dem Sehen lässt sich
auf den Unterschied zwischen Präsens
und Perfekt zuspitzen. Was ein Bild
zum Bild macht, lässt sich sehen; dazu
braucht es Zeit und Erfahrung. Die Uffi-
zien „muss man gesehen haben“; das
macht es schwer, überhaupt noch et-
was zu sehen.
In den Amtsräumen (uffizi) des groß-
herzöglichen Verwaltungsbaus stellte
schon Francesco I. 1582 seine geliebte
Kunstsammlung auf. Heute findet man
hier, was Medici, in Sachen Repräsen-
tation und Plaisir lange Zeit die Lehr-
meister der führenden Häuser Europas
(eingeschlossen die ihnen in Florenz
nachfolgenden Lothringer und Habs-
burger), über Jahrhunderte hinweg an-
sammelten. Das meistbesuchte Mu-
seum Italiens (1,5 Mio Besucher pro
Jahr) - und eines der größten der Welt
- zeigt in rund 45 Sälen mehr als 1000
Werke bedeutender italienischer wie
ausländischer Maler des 13.-17. Jh.s.
Es verfügt außerdem über eine um-
fangreiche Sammlung an Skulpturen,
Gobelins und vieles andere mehr. Da
immer nur eine limitierte Zahl von Be-
suchern gleichzeitig eingelassen wird,
sind lange Warteschlangen an der Kas-
se und qualvolles Gedrängel vor den
„berühmten“ Werken unvermeidlich.
Eine umfangreiche Erweiterung (um
mindestens 20 Säle) und gleichzeitige
Neuordnung des Museums - das da-
nach unter dem Namen Nuovi Uffizi
fungieren soll - ist geplant.
Im Erdgeschoss finden sich Reste
der 1971 freigelegten romanischen Kir-
Museen
Als 1743 Anna Maria Ludovica als letz-
te Nachfahrin der Medici starb, hinter-
ließ sie ein folgenschweres Testament.
Das gesamte Kunsterbe ihrer Vorfah-
ren sollte der Stadt Florenz gehören,
wenn auch nur unter einer Bedingung:
die Kunstschätze dürften nicht ver-
äußert werden, sie müssten für immer
in Florenz bleiben. Die Stadt akzeptier-
te dies „zum Nutzen der Öffentlichkeit
und um die Neugier der Fremden an-
zuziehen“.
Die Neugier der Fremden auf all das,
was die Sammelleidenschaft der Medi-
ci zusammengerafft hat, ist heute so
gewaltig, dass Warteschlangen vor
den Kassen und Menschentrauben vor
den „Highlights“ obligatorisch sind.
Beinahe noch schwieriger als eine Ein-
trittskarte zu ergattern ist es allerdings,
sich im Dschungel der Öffnungszei-
ten zurechtzufinden und die richtige
Auswahl zu treffen. Denn mit rund 50
Museen muss man schon rechnen.
 
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