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Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erschütterten
starke politische, religiöse und soziale Spannun-
gen die Region. In den Städten kam es zu Unru-
hen und Aufständen. Die mehr und mehr an Be-
deutung gewinnenden Handwerkerzünfte forder-
ten ein ihrer ökonomischen Bedeutung gemäßes
Mitspracherecht. Die Ideen der Reformation er-
reichten auch Mecklenburg-Vorpommern und
brachten schließlich die festgefügte Macht der
Bischöfe und Klöster zu Fall.
Leid, Not und Verwüstung brachte der Dreißig-
jährige Krieg (1618-48) über das Land und seine
Einwohner. Die kaiserlichen und schwedischen
Heerhaufen zogen marodierend, plündernd und
mordend durchs Land. Am Ende des Krieges hat-
ten von Mecklenburgs einst 300.000 Bewohnern
nur knappe 50.000 überlebt. Es war dabei eines
der ärmsten Länder des Reiches geworden.
Die siegreichen Schweden besetzten Vorpom-
mern und Teile Mecklenburgs. Brandenburg, dem
Hinterpommern zugefallen war, gelang es unter
dem Großen Kurfürsten zwar, 1675 Vorpommern
zurückzuerobern; sie mussten es aber im Frieden
von St. Germain wieder an Schweden zurückge-
ben. Im Nordischen Krieg (1700-21) versuchte
Brandenburg erneut, sich die schwedischen Ge-
biete einzuverleiben, indem es an der Seite Russ-
lands gegen Schweden kämpfte. Im Frieden von
Stockholm von 1720 wurde Vorpommern bis zur
Peene inklusive Usedom und Wollin Friedrich Wil-
helm I. zugesprochen.
Das durch ewige Erbstreitigkeiten, Teilungen und
Kriege geschwächte und zerrissene Mecklenburg
wurde durch den übermächtigen Nachbarn Bran-
denburg-Preußen 17 57 besetzt. Nur durch Zah-
lung erheblicher Abfindungen und Kontributionen
an Preußen und Schweden gelang es dem Schwe-
riner Herzog Friedrich-Franz I., besetzte Gebiete
auszulösen und wieder selbständig zu werden.
1806 marschierte Napoleon in Mecklenburg
und Vorpommern ein und hielt es besetzt. Nach
 
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