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ten einzelne Stammesgebiete. Aus dieser slawi-
schen Epoche, die man auch die wendische
nennt, rühren die vielen mächtigen Wallburgen,
deren ringförmige Wehranlagen man auch heute
noch überall in Mecklenburg-Vorpommern finden
kann. Der Name Mecklenburg leitet sich von ei-
ner solchen Wendenburg, der „Michelenburg“
bei Wismar, ab. Pommern erhielt seinen Namen
von dem Volk der Pomoranen („die am Meer
wohnenden“).
Das Ende der slawischen Epoche begann, als
das Christentum in Form der technisch überlege-
nen Dänen und Deutschen in das „Heidenland“
einfiel und es trotz heftigster Gegenwehr der frei-
heitsliebenden Slawen Stück für Stück erobern
konnte. Schließlich blieb nur noch die Insel Rügen
als freies Wendenland übrig. Mit dem Fall ihres
obersten Heiligtumes, der Jaromarsburg am Kap
Arkona, im Jahre 1168 unterwarfen sie sich end-
gültig den Siegern und wurden christianisiert.
Im Gefolge der christlichen Heere drangen im-
mer mehr deutsche Siedler in die Gebiete ein und
kolonisierten es Zug um Zug. Bald war das Land
mit einem dichten Netz deutscher Dörfer und
Städte überzogen, und die Türme der Christenkir-
chen ragten nun überall in den Himmel.
Zunehmender Handel entlang der „Via Regia“,
dem großen Handelsweg, der von Lübeck durch
Mecklenburg nach Danzig und weiter über Kiew
bis zum Schwarzen Meer führte, trug entschei-
dend zur Entwicklung des Gebietes bei. Die Hanse
(zeitgenössischer Begriff für „Schar, Gruppe“), der
Schutzbund der Kaufleute und freien Handelsstäd-
te, entstand. Die ökonomische Potenz, die Städte
wie Rostock, Wismar, Stralsund oder Greifswald
durch den monopolistisch kontrollierten Handel
erreichten, sicherte ihnen Macht, Einfluss und Un-
abhängigkeit. Gleichzeitig bescherte sie ihnen
aber auch den Neid der verschiedenen Regional-
fürsten und kriegerische Auseinandersetzungen
mit der Konkurrenz, insbesondere mit den Dänen.
 
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