Travel Reference
In-Depth Information
Überblick
„Maikäfer flieg, dein Vater ist im Krieg, deine Mutter
ist in Pommerland, Pommerland ist abgebrannt,
Maikäfer flieg!“ Jedes Kind kennt den Reim, doch
vom nach 1945 geteilten Pommernland wissen
nur noch wenige. So bekannt und vielbesucht die
Küste Vorpommerns mit ihren Inseln Fischland-
Darß-Zingst, Rügen, Hiddensee und Usedom ist,
so unbekannt und unbeachtet ist das Hinterland
der Region.
Historisch bestand das Gebiet aus Schwedisch-
Vorpommern, das sich zwischen den Flussläufen
der Trebel und der Oder erstreckte, und
Preußisch-Vorpommern, das der Lauf der Peene
vom schwedischen Teil trennte. Diese Teilung
weist schon auf das geschichtliche Schicksal des
Landstrichs hin. Vorpommern ist Grenzregion,
heute wie vor langer Zeit. Und Grenzgebiete sind
umkämpfte Gebiete. Der Vers vom abgebrannten
Pommernland stammt aus dem Dreißigjährigen
Krieg, der den Landstrich besonders schwer ver-
heerte. Doch auch der letzte große Krieg suchte
die Bewohner und Orte Pommerns mehr als
schwer heim. Die Feuerwalze der Front überrollte,
nicht selten mehrmals, ganz Pommern in aller
Wucht und löschte viele seiner kleinen Städte und
Dörfer fast völlig aus. Die oft kaum vernarbten
Wunden im Gesicht seiner Ortschaften sind auch
heute noch unübersehbar.
Vorpommern ist nicht nur Deutschlands verges-
senster Landstrich, sondern auch einer seiner
ländlichsten. Die größte Stadt ist Greifswald mit
53.000 Einwohnern. Sonst findet man in dem stil-
len Bauernland nur kleine, unspektakuläre Land-
städtchen. Dafür kann man in vielen der Dörfchen
kleine Landschlösschen und Herrensitze der alten
Gutsherren entdecken. Vor allem aber findet man
in Vorpommern sehr viel Ruhe und Natur und
deutlich niedrigere Preise als an der touristisch ge-
prägten Küste.
 
Search WWH ::




Custom Search