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Verhaltensweisen etwas verächtlich titulierten, ver-
mieten wollten.
Die Menschen, die sich auf dem dünigen, un-
fruchtbaren Sandland niederließen, lebten von
und mit der See. Erst der Niedergang der Segel-
schifffahrt und die Entdeckung der jungfräulichen
Küstenlandschaft durch Maler zum Ende des vor-
letzten Jahrhunderts lockten die ersten Badegäste
auf das Fischland. Einer der ersten „Europäer“, wie
die Einheimischen jene ihnen unbekannte Spezies
der Badegäste nannten, wurde denn auch so-
gleich verdächtigt, ein dänischer Spion zu sein, da
der Kerl bereits acht Tage da sei, ohne zu malen.
Auch wenn die Wustrower hartnäckig behaup-
ten, das Fischland beginne erst bei ihrem Dorfe
und das was davor liege, sei maximal als Vorfisch-
land zu bezeichnen, schlagen wir die Gegend
zwischen Dierhagen und dem Künstlerort Ahrens-
hoop zum Fischland. Der Grenzweg in Ahrens-
hoop zeigt an, dass Teile des Ortes eigentlich dem
Darß zuzurechnen wären.
Hinter den Stranddünen der Außenküste liegen
windgeschützt die vielbesuchten Badeorte mit
ihren vortrefflichen Stränden. Auf der Boddenseite
finden sich kleine, behaglich verträumte Fischer-
dörfchen. Die liebevoll herausgeputzten niedli-
chen Katen, farbenfroh bemalt und von entzü-
ckenden Gärtchen umgeben, lassen unschwer er-
kennen, dass hier oft nicht mehr der schlichte Fi-
schersmann zu Hause ist, sondern gutsituierte
Städter ihren Feriensitz aufgeschlagen haben.
Ostseebad Dierhagen
„Es tritt zum ersten Male unter den Badeörtern auf
und kann selbstverständlich große Genüsse nicht
bieten“, schreibt im Mai 1898 die Rostocker Zei-
tung. „Wer in ungestörter Ruhe, in frischer, reinster
Seeluft, bei kräftiger Kost und bescheidenen Prei-
sen Erholung und Stärkung sucht, der möge es mal
mit Dierhagen versuchen.“
 
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