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Verlässt man den Neuen Markt in entgegenge-
setzter Richtung über die Steinstraße, erreicht
man am Steintor die Grenze der Altstadt. Das
Steintor,
1574-77 im Renaissancestil errichtet, ist
eines von vier erhaltenen der insgesamt einmal 22
Tore, die in die Stadt Einlass gewährten. Unter
dem Secretsiegel, dem Großen Stadtsiegel und
dem Ratswappen ist dort zu lesen:
„Sit intra te
concordia et publica felicitas“
- In deinen Mauern
herrsche Eintracht und allgemeines Wohlergehen.
Ihm gegenüber erblickt man das
Ständehaus
(1889-93). Die reich dekorierte Schaufassade des
neugotischen Klinkerbaus zeigt auch Standbilder
der mecklenburgischen Herzöge. Am Steintor ist
auch ein Teilstück der alten Stadtbefestigung er-
halten, in die der
Lagebuschturm
integriert ist
und das mit dem
Kuhtor
(13. Jh.), dem ältesten
Torturm Norddeutschlands abschließt.
Rostocks ältester Kern ist der
östliche Teil der
Altstadt
jenseits der tief eingeschnittenen Gru-
benstraße. Der
historische Kern Rostocks
wird
noch von der weitgehend erhalten gebliebenen
Stadtmauer umschlossen. Das Viertel liegt auf ei-
ner Erhebung und wirkt vernachlässigt. Die holpe-
rigen Gassen säumen teils verfallene Häuser, die
dem Viertel eine eigentümliche Aura verleihen. In
Baulücken sprießen Büsche, auf den Treppen lie-
gen Katzen faul in der Sonne, nur wenige Passan-
ten eilen vorbei. Verwitterte Schriftzeichen und
Reklamen erzählen von den einstigen Bewohnern
und deren Metier. In der Südostecke des Viertels
ragt Rostocks älteste Stadtkirche, die frühgotische,
dreischiffige
Nikolaikirche
aus dem 13. Jh. auf. Sie
ist ein architektonisches Kuriosum, denn zum ei-
nen führt unter ihrem Altar eine Straßendurchfahrt
durch einen Schwibbogen. Zum andren sind -
man sieht es an den Fenstern im steilen Dach des
Schiffs - 20 Wohnungen eingebaut. Das Schiff
wird als Konzertsaal genutzt.
In der Nordecke des Viertels thront auf einer
Anhöhe am abschüssigen Alten Markt die
Petri-