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Halunder und andere
Eigen-
williges
Völkchen
Es ist davon auszugehen, dass auf einem einsam
im Meer gelegenen Felsen ein eigenwilliges Völk-
chen heranwächst. Das hat sich im Lauf der Ge-
schichte immer wieder bestätigt. Die „Halunder“
(auch Hallunder, Halunner), wie sie sich nennen,
sind des Öfteren beschrieben und besungen wor-
den - sie selbst haben allerdings, recht typisch für
sie, nicht viel von sich gegeben, und Literarisches
mit der höchst rühmlichen Ausnahme eines James
Krüss (s. u.) auch eher wenig - sie zählten ja auch
immer nur knapp zweitausend Köpfe. Eine einge-
hende Beschreibung der Insulaner findet sich in
Erich Lüths lesenswertem Buch „Helgoland“
(siehe Literaturhinweise). Man merkt, wie sehr der
Autor „seine“ Helgoländer liebt, unter denen er
zweifellos manchen guten Kumpel gefunden hat-
te. Doch dann gleitet ihm seine Lobeshymne im-
mer mehr ins Peinliche ab, bis selbst Halunder von
echtem Schrot dabei rote Ohren bekommen dürf-
ten. Wahre Adleraugen werden ihnen angedich-
tet, die doppelte, nein, dreifache Sehschärfe des
Festländers haben sie, denn oben von der Insel
schweift der Blick viele Seemeilen weit in die Run-
de und wetzt dieserart das Aug'. (Nach der glei-
chen Überlegung müssten Bergbauern von ihrer
Alm im Tal die Zeitung lesen können.) Und da es
auf Helgoland - nanu! - „keinen Rückenwind
gibt“, sondern nur stramme vorderliche Winde,
sind die Insulaner alle schlank. Denn: „Fettpolster
werden weggeblasen“. (Also, Beleibte: Schon mal
vormerken.) Deshalb wohl auch ist die Haut der
Inselmädchen „wie Milch und Honig. Lippen und
Brauen bedürfen keines make-up.“ (Das Buch
Kerniger Typ von anno dunnemals
(auch auf den folgenden Seiten)
 
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