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in, bewegten die Bühsenspanner und PR-Leute des Kreml weg von der eleganten
Lebedame hin zur kirhenfrommen Muter.
In der Wohenzeitshrit Itogi, die zum Imperium des Energieriesen Gasprom ge-
hört, dessen Vorstandshef Medwedew lange Jahre war, durte er auf den Tish
hauen: »Von Zeit zu Zeit meldete Swetlana ihren Wunsh an, etwas zusätzlih zu
mahen. Aber ih erklärte ihr, dass es besser für die Familie ist, wenn die Frau zu
Hause bleibt.« So klang der Politiker mit der santen Stimme fast shon ein wenig
wie der Maho Wladimir Putin, der laut einer autorisierten Biograie für seine Frau,
eine ehemalige Stewardess, zwei Regeln aufstellte: Die Frau kümmert sih um den
Haushalt. Und wenn du deine Frau lobst, verdirbst du ihren Charakter.
Mit einem Hausmüterhen allerdings hat Russlands First Lady wenig gemein:
Sie ersheint zur Präsentation des Modezaren Walentin Judashkin, feiert mit der
Popdiva Alla Pugatshowa Geburtstag und drükt dem Oscarpreisträger Nikita
Mihalkow, Russlands berühmtestem Regisseur, bei der Verleihung eines Filmpreises
ein Küsshen auf die Wange. Die »Imagemakeri« des Kreml erfüllte die Rükkehr
des Glamours in das Herz der Maht mit Sorge. Wie gut, dass nur die englishen
Zeitungen darüber berihteten, als das Ehepaar Medwedew von einem Kurztrip in
die britishe Hauptstadt mit einer Ladung voller Hutshahteln aus dem Presti-
gekaufhaus Harrods zurükkehrte.
Die Spindoktoren der Regierung freilih haben Swetlana das Koptuh und keine
eleganten Hüte verordnet. In einer sorgfältig orhestrierten Kampagne nahmen sie
Medwedews Gegnern unter den Kremlfalken, die sih Hofnungen gemaht haten,
ihn über die Ahillesferse Swetlana zu beshädigen, den Wind aus den Segeln. Das
aulagenstarke Boulevardblat Komsomolskaja Prawda jubilierte kurz nah der
Wahl des neuen Präsidenten: »Swetlana Medwedewa an ihrem Geburtstag in der
Kirhe«. Das Foto zeigte sie mit dem Oberhaupt der orthodoxen Kirhe, Patriarh
Alexej II. Stat von den Partys, an denen Swetlana teilnimmt, shreiben die Gazeten
über ihre aufopferungsvolle Arbeit für eine Stitung der orthodoxen Kirhe. Stat zu
enthüllen, wie Frau Medwedewa beim Design neuer Paradeuniformen für das
Wahbataillon des Kreml mitmishen wollte, verkünden sie, dass Swetlana Ikonen
kaut.
Als Frau Medwedewa in einem Kloster in der Nähe der Wolgastadt Nishni
Nowgorod die Zelle von Seraim von Sarow, einem Nationalheiligen, besihtigte,
shilderte das Boulevardblat Shisn, eine Art Billig-Bild, den Besuh in aller Aus-
führlihkeit und in einer für das Busen- und Revolverblat unüblihen Hohsprahe.
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