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Sehenswertes
Kirche
Über dem Ort thront die schönste Kirche Fuerte-
venturas. Schon von weitem ist ihr hoher Glocken-
turm sichtbar, der den Hauptbau mit seinen holz-
geschnitzten Balkonen überragt. Volle hundert
Jahre dauerte ihr Wiederaufbau im 17. Jahrhun-
dert. Als typische Wehrkirche erhielt sie meter-
dicke Mauern und lukenartige, hoch angesetzte
Fenster. Bei einem neuerlichen Piratenüberfall soll-
te sie der gesamten Bevölkerung Schutz bieten.
Der Haupteingang befindet sich an der romanti-
schen Plaza Santa María. Durch ein Renaissance-
Portal gelangt man in den dunklen, aber weiten In-
nenraum. Seine drei Schiffe sind durch Rundbö-
gen, die auf schlanken Säulen ruhen, voneinander
getrennt. Darüber wölbt sich eine trogartige Holz-
decke im Mudejar-Stil, 1645 aus dem Kernholz
der Kiefer geschnitzt.
Der barocke Hauptaltar, Blickfang der Kirche,
ist mit Pflanzenornamenten geschmückt und mit
Blattgold überzogen: ein prächtiger Rahmen für
die Stadtpatronin, die in seiner Mitte auf einer
Mondsichel schwebt - flankiert von einem ehr-
würdigen Petrus und einem jugendlichen Antoni-
us. In der linken Sakristei entdeckt man eine ge-
schnitzte Kassettendecke mit vergoldeten Renais-
sancerosetten. Wie ein Baldachin ist sie über das
„Schiff des Herrn“, ein Gemälde von 1730, ge-
spannt, das unmissverständlich an die Conquista
anknüpft: Jesus alias Jean de Béthencourt kommt
übers Meer gefahren, unter dem Banner des Chris-
tentums werden die Heiden zivilisiert. Die sieben
schwimmenden Mönche in grauer Kutte stellen
vermutlich jene Franziskaner dar, die in Betancu-
ria das erste außereuropäische Kloster gründeten.
Auch in der Kirche Betancurias darf das „Jüngs-
te Gericht“ nicht fehlen. Das großformatige Ge-
mälde an der linken Langhauswand ist streng hie-
rarchisch gegliedert: unten die Hölle, dargestellt
als Maul eines die Sünder zermalmenden Mons-
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