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Die Wüste lebt -
die Dunas de Corralejo
Man ahnt nicht, wie viel Leben sich in der wüstenähnlichen Land-
schaft verbirgt. Das wohl auffälligste Tier dieser Region ist die Kanari-
sche Kragentrappe (Chlamydotis undulata fuerteventurae), ein mit ca.
400 Exemplaren seltener und vom Aussterben bedrohter Brutvogel.
Es gibt ihn nur auf Fuerteventura und Lanzarote, nirgends sonst auf
der Welt. Als ein „Spezialist der Tarnung“ ist er mit seinem braun-
ockerfarbenen Gefieder so gut an den Dünensand angepasst, dass
man ihn kaum wahrnimmt. Stöbert man ihn zufällig auf, wird er ein
fantastisches Manöver vollführen: Erst fliegt er hektisch hoch, um
dann in gebührender Entfernung wie ein Stein zu Boden zu fallen. An-
schließend läuft er geduckt und wechselt ständig die Richtung, bis er
sich hinter einer Deckung starr zu Boden drückt, nun ganz auf sein
Tarnkleid vertrauend. Die beste Chance ihn zu beobachten hat man
im Januar und Februar, wenn Balzzeit herrscht und er unvorsichtig
wird. Das Männchen reckt dann seinen ohnehin langen Hals und öff-
net das Gefieder gleich einem Strauß weiß blühender Blumen.
Weniger scheu ist der Wüstengimpel (Bucanetes githagineus
amantum), der an seinem intensiv roten Kleid und abgerundeten
Schnabel zu erkennen ist. Gern kündigt er sich mit einem trompe-
tenähnlichen Ruf an, der ihm im Englischen den Namen Trumpeter
Bullfinch eingebracht hat. Ebenso wie die Kragentrappe ernährt er
sich von Pflanzen, die in den Dünentälern wachsen: so von der dicht
beblätterten Strandwolfsmilch, die sich mit einer dicken Pfahlwurzel
in den Sand krallt, dem über den Boden kriechenden Schneeweißen
Nagelkraut und dem zähen Dornlattich.
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