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Hier, im sumpfigen Gebiet der Elez,
die heute den St-Michel-Stausee
speist, sind zahlreiche Sagen behei-
matet, die von der Atmosphäre des
Ortes genährt werden. Die alten Ge-
schichten konnten über die hier ur-
sprünglich lebenden halbnomadi-
schen Kleinbauern, die Pilhaouerien ,
überliefert werden. Auf ihren Wande-
rungen durch die Dörfer, bei denen
sie sich durch Lumpen- und Metall-
sammlungen ein Zubrot verdienten,
verdingten sie sich oft als Sänger. So
konnten Geschichten und Lieder weit
verbreitet werden und sich erhalten.
Möglicherweise hat die mystische
Landschaft die Menschen bereits im
Neolithikum inspiriert. Zeugen dieser
Epoche sind noch heute sichtbare
Menhire und Dolmen. Auch heute
noch kommen hier gelegentlich die
neuzeitlichen Druiden der Region zu
einem großen Treffen zusammen, des-
sen Datum jedoch geheimgehalten
wird.
Die Atmosphäre des Gebietes ist
durch seine für die Bretagne einmalige
Landschaft bestimmt. Diese Höhenla-
ge mit kühler, feuchter Witterung
(1300-1500 mm Regen/Jahr) sorgte
für das Entstehen einer charakteristi-
schen Vegetation. Kennzeichnend
sind Heidegewächse, Torflagerbinsen
(molinies) und Torfmoose (sphaignes).
In dieser moortypischen Landschaft
konnten aufgrund von Konservie-
rungsprozessen im relativ sauren Un-
tergrund zahlreiche Arten gefunden
werden, die dabei helfen, die Vegetati-
on des Gebietes bis zu 3000 Jahre vor
Christus zu rekonstruieren. Ginster
und Weiden am Wasser, auch Hah-
nenfußgewächse und der seltene Son-
nentau, eine insektenfressende Pflan-
ze, ergänzen die faszinierende Flora.
Auch die Tierwelt hat hier einiges
zu bieten. Im Quellgebiet zahlreicher
Flüsse leben Forellen und Lachse. Mit
etwas Glück gelingt es, Fischotter und
einen der fast ausgestorbenen Biber
bei der Arbeit zu entdecken.
Rund um das Yeun Elez
Das Gebiet um das Yeun Elez lässt sich
am besten mit dem Auto erkunden
oder aber erwandern. Ein Transport
mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist
recht problematisch, da Busse nur auf
wenigen Strecken verkehren und gera-
de interessante Punkte keine Haltestel-
le haben.
Roc'h Trévezel Ü XII/A2
Ausgangspunkt für die Tour ist der
Roc'h Trévezel. Dieser 383 m hohe
Punkt lässt sich leicht aus den unter-
schiedlichsten Richtungen erreichen.
Aus Richtung Brest/Landerneau führt
die D 764 über Sizun zum Felsen. Die
D 764 erreicht man von der Crozon-
Halbinsel aus über die D 791 bis Le Fa-
ou und dann über die D 18.
Nur wenige Meter östlich des zacki-
gen Gipfels führt die D 785 von Quim-
per/Pleyben (im Südwesten) bis nach
Morlaix. Aus Richtung Hennbout/Car-
haix erreicht man den Berg über Huel-
goat (D 764).
Bereits von weitem überragt der ge-
zackte Gipfel des Roc'h Trevezel die
Landschaft. Direkt an der D 785, öst-
 
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