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des Trépassés oder in der Baie de
Douarnenez zwischen Tréboul und St-
Nic gelegen hat. Vielleicht findet der
Reisende sein persönliches Ys: für ein
paar Tage in einem der beiden traum-
haft gelegenen Hotels am ca. 1 km
langen Sandstrand der auch bei Sur-
fern beliebten Bucht.
Südlich der Baie des Trépassés mün-
det die D 7 im Ort Lescoff auf die
D 784, die nach Osten über Plogoff
nach Audierne führt und nach 3 km in
westlicher Richtung auf einem riesigen
Parkplatz endet. Nach Zahlung von
ca. 1,50 Parkgebühr ist es dann end-
lich soweit.
Wenn Sie festes Schuhwerk angezo-
gen haben, kann die Kletterpartie
über die Felsen beginnen. Anfangs
führen noch erkennbare Wege zwi-
schen den Felsen hindurch. Aber bald
türmen sich wild zerklüftete Granit-
brocken übereinander. Stellenweise ist
ein sicherer Gang nur noch dank der
stählernen Führungsseile möglich. Je
weiter man sich der Westspitze nä-
hert, um so schmaler wird das Kap,
und zuletzt schaut man auf beiden Sei-
ten des felsigen Pfades in tiefe Spalten,
in denen sich unten die Atlantikdü-
nung grollend bricht. Bei mittelmäßi-
ger Bergsteigerfähigkeit dauert es et-
wa eine halbe Stunde, bis der west-
lichste Punkt mit Blick auf die Leucht-
türme La Vieille und La Plate erreicht
ist. Am Horizont zeichnet sich bei kla-
rem Wetter, in 8 km Entfernung die fla-
che, in den letzten hundert Jahren
viermal überflutete Ile de Sein ab.
Die Passage zwischen der Pointe du
Raz und der Insel Sein mit dem Na-
men Raz de Sein ist auch heute noch,
im Zeitalter perfektionierter Navigati-
on, eine Herausforderung für den
Steuermann, denn es ist nicht möglich,
zu beliebiger Zeit die Durchfahrt zu
passieren. Solange der Wind schwach
weht, sind lediglich die im 6-Stunden-
Rhythmus wechselnden, bei Springzeit
bis zu 7 Knoten starken Gezeitenströ-
me bei der zeitlichen Planung der Pas-
sage zu berücksichtigen. Sobald aber
der Wind zunimmt und quer oder ge-
gen den Gezeitenstrom bläst, baut
sich eine steile Kreuzsee auf, die
schnell 5 m und höher wird. Doch 6
Stunden später, wenn Wind und Strom
La Pointe du Raz
Ü XIV/A3
Am Anfang ein Schock: Autos, Autos,
Autos. Im Juli und August kommen
hier nach 10 Uhr morgens schnell 500
Blechkarossen zusammen. Vom wil-
den Kap nichts zu sehen. Glücklicher-
weise hat der Umweltrat des Départe-
ment Finistère sich durchsetzen kön-
nen und so wurde das Kap 1994 zum
Landschaftsschutzgebiet erklärt. Um
die Interessen der ortsansässigen Ge-
schäftsleute zu berücksichtigen, wur-
de ca. 1,5 km vom Kap entfernt bei Le-
scoff ein neuer Kommerzkomplex er-
richtet. Hier befinden sich auch die
neuen Parkplätze für die Autos und
Busse. Der Zugang zum Kap wurde
reglementiert, um die aufwendigen
Renaturisierungsmaßnahmen der Bo-
denflora nicht zu gefährden. Inzwi-
schen wachsen wieder Gräser, Moose
und Flechten, wo früher nur staubig
zertretener Boden zu finden war.
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