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Westeuropas erfolgreich im Erdbeer-
geschäft konkurrieren.
Der
Calvaire von Plougastel-Daou-
las.
Bereits 1598 wurde beschlossen,
einen großen Calvaire zu errichten,
um einer großen Pestepidemie Einhalt
zu gebieten, die schon über die Hälfte
der Stadtbevölkerung hinweggerafft
hatte. Spenden aus der Bevölkerung
waren fast das einzige Finanzierungs-
mittel. Diejenigen, die überlebt hatten,
gaben aus Freude und in der Hoff-
nung, mit den christlichen Symbolen
künftiges Unheil abzuwenden.
Der Calvaire zeigt das Leben Jesu
mit besonderer
Betonung der Passi-
onsgeschichte.
Insgesamt sind 181 Fi-
guren dargestellt, die ursprünglich po-
lychrom bemalt waren. Aufgrund der
starken Ähnlichkeiten mit dem be-
rühmten Calvaire von Guimiliau wird
angenommen, dass beide vom selben
Steinmetz stammen. Im Gegensatz
zum Calvaire von Guimiliau wurden
hier
zwei verschiedenen Gesteinsar-
ten
verwendet: gelblicher Granit aus
Logonna (südwestlich von Daoulas)
für den Sockel und dunkelgrauer Ker-
santon-Granit für die Figuren. Kersan-
ton ist ein Dorf bei Hôpital-Camfrout,
südlich Daoulas, das dem dort gebro-
chenen Gestein seinen Namen gibt.
Die gräuliche Granitart zeichnet sich
durch eine feine Körnung aus, die die
Verarbeitung erleichtert. Dennoch ist
der Stein sehr alterungsbeständig.
Als im August 1944 amerikanische
Flugzeuge die deutschen Stellungen in
Brest und Plougastel-Daoulas bombar-
dierten, wurden leider auch die kultur-
historisch bedeutenden Kirchenbau-
werke stark beschädigt. Dank ameri-
kanischer Spenden konnten 1948/49
die Pfarrkirche und der
Calvaire res-
tauriert
werden.
Abgesehen von dem berühmten
Calvaire in Plougastel-Daoulas bietet
die Halbinsel wenig Spektakuläres, da-
für aber eine Landschaft, die sich mit
ihren kleinen Straßen (wenige Autos)
und Küstenwanderwegen für
Radtou-
ren und Wanderungen
anbietet.
Praktische Hinweise
Empfehlenswerte Routen
x
Von Plougastel-Daoulas mit dem Auto oder
Rad bis
Kernisi
(4 km). Von dort zu Fuß oder
mit dem Rad parallel zur Küste bis zum klei-
nen Fischerhafen
Le Caro
, weiter in südwest-
licher Richtung zur
Pointe de Kerdéniel,
mit
schönem Blick über das Meer zur Presqu'île
de Crozon. Die benachbarte Pointe de l'Ar-
morique ist leider ein militärisches Sperrge-
biet. Der Weg führt zurück nach Nordosten,
vorbei an drei Menhiren beim Dörfchen
Ker-
ziou
zum Hafen
l'Auberlac'h.
Hier legten im
19. Jahrhundert die englischen Dampfschiffe
ab, vollbeladen mit den gerade bei den Bri-
ten sehr beliebten Erdbeeren. Von L'Auber-
lac'h zurück über
Saint-Adrien
(Kapelle aus
dem 16. Jh.) und
Sainte-Christine
nach Ker-
nisi (Gesamtlänge 11 km).
Der Weg lässt sich mit einem Abstecher nach
Osten ins Dörfchen
Saint-Guénolé
(auch hier
eine schöne Kapelle aus dem 16. Jh.) und dann
zum Hafen
Tinduff
erweitern. Hier wird
nachmittags (gegen 17 Uhr) Fisch fangfrisch
vom Boot aus verkauft. Am Hafen befindet
sich eine Zuchtstation für Jakobsmuscheln.
Der Rückweg führt dann wieder über St-
Guénolé und St-Adrien nach Kernisi.
Information
i
Office de Tourisme,
Place du Calvaire,
29470 Plougastel-Daoulas, Tel. 02.98.40.34.98,
Fax 02.98.40.68.85. www.mairie-plougastel.fr.