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Presqu'île de
Plougastel
dung mit der Abtei von Landévennec,
dem damaligen kirchlich-kulturellen
Zentrum. Außer der kleinen Kirche
Notre-Dame-des-Grâces ist davon
nichts erhalten geblieben. Während
der Revolution wurde das Kloster auf-
gegeben, die Steine verkaufte man als
Baumaterial.
Schon der Turm der Klosterkirche
diente seit 1740 als Leuchtturm. 1835
wurde dann der heute noch vorhande-
ne rot-weiße Turm errichtet. 167 Stu-
fen führen zur Lampenetage hinauf.
Im Nordwesten kann die 24 Kilome-
ter entfernt liegende Insel Ouessant bei
klarer Sicht ausgemacht werden. Davor
liegen Molène und nahe der Küste die
wegen ihrer starken Strömungen ge-
fährliche Passage des Chenal du Four.
Der Leuchtturmwärter erzählt gerne
von der Geschichte des Turmes, des-
sen Halogen-Optik ihren Lichtblitz 56
Kilometer weit über das Meer schickt.
Öffnungszeiten: Juli und August täg-
lich 10.30-12 Uhr und 15-19 Uhr, in
der Vor- und Nachsaison nur am Wo-
chenende 14-18 Uhr. Eintrittstickets
gibt es am Point d'Information an der
D 85 gegenüber vom Hotel St. Ma-
thieu für 3/1 .
Neben dem Leuchtturm wurde in ei-
ne kleine napoleonische Festungs-
anlage ein Mahnmal gegen den
Kriegswahn gebaut: Mémorial Natio-
nal aux Marins. Von April bis Oktober
täglich von 10 bis 18.30 Uhr zu be-
sichtigen.
Ü XI/C3
Zwischen dem Elorn und dem Rivière
de Daoulas strecken sich vor der
Haustür Brests fünf Landspitzen wie
die Finger einer Hand nach Südwesten
in die Rade de Brest. Die auto-
bahnähnliche N 165, die am Hauptort
Plougastel-Daoulas vorbeiführt, be-
grenzt zum Inland hin eine hügelige,
von der nahen Großstadt weitgehend
unberührte Halbinsel, auf der Bauern
und Fischer in kleinen Dörfern ein
noch provinzielles Leben führen.
Der Garten von Brest, wie die
Halbinsel gern genannt wird, bekam
diesen Beinamen wegen des fruchtba-
ren Bodens und der klimatisch günsti-
gen Lage, die zusammen Garant für
ertragreiche Ernten sind. Vom 16. bis
19. Jh. wurde auf den Feldern über-
wiegend Flachs zur Herstellung von
Leinentüchern angebaut. Im 18. Jh.
kam der Erdbeeranbau hinzu. Der
Verkauf, vor allem nach England, war
so gewinnbringend, dass sich Mitte
des 19. Jh. die Mehrzahl der Bauern
auf den Anbau der beliebten Früchte
spezialisierte. Bis heute wird der Name
Plougastel mit Erdbeeren assoziiert. In
vielen Konditoreien der Bretagne und
in allen Spirituosenläden findet man
den berühmten Erdbeerlikör „Liqueur
de Fraises de Plougastel“. Der Höhe-
punkt der Produktion wurde 1952 mit
ca. 6000 t erreicht. Inzwischen haben
sich die Erdbeerbauern überwiegend
auf Gemüse und Blumen umgestellt,
nachdem andere Regionen Süd- und
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