Travel Reference
In-Depth Information
Menhire
unterschiede mit Feuer und Wasser
konnten die Steine aus dem Fels ge-
sprengt werden. Bei Pontusval/Brigno-
gan kann noch in unmittelbarer Nähe
des Menhirs von Men-Marz die Stelle
besichtigt werden, an der der Rohling
herausgebrochen wurde.
Der Transport erfolgte vermutlich
auf Rollen aus Baumstämmen, die
ständig nachgelegt werden mussten.
Die Menschen nutzten wahrscheinlich
auch die Wasserwege wie z.B. beim
Bau des Dolmens im Cairn von Gavri-
nis/Arzon. Hier wurde ein 17 t schwe-
rer Stein wohl mit einem Floß unter
Ausnutzung der Gezeiten den Rivière
d'Auray hinunter und dann den Rivière
de Vannes hinaufgeflößt.
Zum Aufrichten der Steine wurden
dann Hebel und geflochtene Leinen
eingesetzt, mit denen der Stein über
eine aufgeschüttete Rampe bewegt
wurde. Dahinter befand sich das Erd-
loch, in das der Menhir eingelassen
werden sollte. 1980 wurde ein Experi-
ment bei Bougon durchgeführt, um
festzustellen, ob es möglich sei, in der
obengenannten Weise einen 32 t
schweren Stein aufzurichten. Man re-
konstruierte die Transporttechnik, und
es gelang, den Stein mit der Kraft von
200 (!) Männern aufzurichten. Rätsel-
haft bleiben nach wie vor die Funde
von Feuerstellen unter vielen Menhi-
ren, insbesondere unter einzelnen in
Alignements.
Die Oberfläche der Steinriesen hat
sich im Laufe der Jahrtausende zum
Teil stark verändert. Von umgefallenen
und vor etwa 60 Jahren wieder aufge-
richteten Menhiren, die auf ihrer ge-
Menhire ( men, bret. = Stein; hir, bret. =
lang), früher auch Peulvan genannt,
sind unter den Steinmonumenten am
häufigsten. Ihre Anzahl wird heute in
der Bretagne auf weit über 5000 ge-
schätzt. Sie sind einzeln oder in Rei-
hen zu finden. Alleine 2800 von ihnen
stehen in den Reihen bei der Ortschaft
Carnac.
Der längliche, aufrecht stehende
Stein aus Granit oder Schiefer (je nach
Steinart der Umgebung) zeigt zur ab-
gerundeten Spitze hin eine grob koni-
sche Form. Die Größe variiert von et-
wa 1,5 m (etwa 1 t Gewicht) bis ca.
20 m (ca. 350 t) bei Locmariaquer.
Nachdem im Laufe der Zeit durch Wit-
terungseinflüsse und Menschenhand
etliche Menhire umgeworfen wurden,
befinden sich die größten noch auf-
recht stehenden bei Kerloas, Gemein-
de Pouarzel, (11 m Höhe) und bei Ker-
gadiou, Gemeinde Plourin-Ploudalmé-
zeau, (10,5 m und 9,5 m). Zu den be-
kanntesten gehört der 9,5 m hohe Men-
hir von Champ-Dolent bei Dol.
Zu welcher Zeit die Menhire aufge-
stellt wurden, kann nicht präzise fest-
gestellt werden. Aus den Funden von
Töpferwaren, Werkzeugen und Kno-
chen, die aus dem Sockelbereich der
Menhire stammen, lassen sich die
meisten auf das 4. und 3. Jahrtausend
vor Chr. datieren.
Der verwendete Stein stammte in
der Regel aus Steinbrüchen der nähe-
ren Umgebung des Aufstellungsortes.
Mittels aufquellender Holzkeile und
der Erzeugung extremer Temperatur-
Search WWH ::




Custom Search