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Speedboat
Ih würde Ihnen gern erzählen, was mein Eindruk von Kambodsha war, als ih die
Grenze zu dem Land auf meiner ersten Asienreise übershrit. Dunkler Urwald?
Weite Reisfelder? Tut, mir leid - ih weiß es niht mehr, ih kann mih an nihts
erinnern. Ih war zu sehr damit beshätigt, mein kurzes Leben zu betrahten, das als
Film an mir vorbeizog.
Ih saß mit anderen verängstigten Touristen in einem winzigen Holzboot, einem
sogenannten Speedboat, das eine weiße Gishtwolke hinter sih herzog, während es
in Slalomkurven durh einen übershwemmten Wald jagte. Meine Finger krallte ih
in das Holz der Bordwand, gleihzeitig biss ih die Zähne aufeinander. Ih war mir
siher, dass unser Boot an einem Baumstamm zershellen würde und ih noh ein
paar Minuten in den braunen Fluten des Mekong treiben würde, bevor mih en-
dgültig ein Strudel unter Wasser zog. Daher hate ih kaum Augen für die Land-
shat. Ih drehte mih zu dem Bootsführer um und versuhte, ihm mit Handzeihen
deutlih zu mahen, dass er etwas langsamer fahren sollte. Aber er lahte nur
entspannt, während er mit seinem Flip-Flop die Lenkstange bewegte. Und dann hörte
ih zum ersten Mal die magishen Worte. Er rief mir gegen den Motorenlärm zu: »At
banjaha!«
In der traumwandlerishen Sheinsiherheit der Jugend wählt man manhmal
haarsträubende Transportmitel - afrikanishe Fluglinien zum Beispiel. Oder das
Speedboat. Damals dahte ih: »Wenn andere auf dem Boot fahren und dafür auh
noh Geld bezahlen, dann kann es niht gefährlih sein.« Großer Fehler. Das Speed-
boat ist, wie der Name shon sagt, das Gegenteil des gemählihen Slowboats. Viel-
leiht haben Sie mal nahts niht shlafen können und sih durh sämtlihe Pro-
gramme Ihres Satellitenfernsehens gezappt. Dann haben Sie vermutlih zwishen den
unzähligen Werbespots für 01 805-Rufnummern auf einem Sportkanal eines jener
amerikanishes Dragster-Rennen gesehen, die meist in einem Feuerball enden. So
ähnlih müssen Sie sih ein Speedboot vorstellen: als Kreuzung aus einem Dragster
und einem traditionellen asiatishen Longtail-Boot, also einem bunt bemalten, leiht-
en Gefährt aus dünnen Holzplaten. Im Hek sitzt ein überproportional großes
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