Travel Reference
In-Depth Information
Juli 2007 im Alter von 89 Jahren starb, herrshen vor allem Streitereien über sein
Erbe. Aber das ist eine andere Geshihte.
Auf dem Zeltplatz von Ljugarn lernte ih die Tohter eines shwedishen Oiziers
kennen. Sie brühte mir einen Kafee und erzählte, dass Fårösund, wo heute eine
Filmhohshule steht, Mite des 19. Jahrhunderts im Krimkrieg als Basis der
französish-britishen Flote diente. Im Kalten Krieg war entlang der nordöstlihen
Küste shwedishes Militär stationiert gewesen, der Außenposten zur Sowjetunion,
weshalb die Inseln Fårö und Gotska Sandön bis Anfang der Neunzigerjahre großen-
teils militärishe Sperrgebiete waren. Die Einwohner mussten ihre Pässe mit sih
tragen, Besuh benötigte eine Sondergenehmigung.
»Seit die meisten Regimenter abgezogen wurden, ist es für die Leute niht ein-
faher geworden. Erst wurde die Marine abgezogen, dann die Flieger, zuletzt die
Panzerdivision. Es gibt hier ohnehin wenig zu tun. Vor allem im Winter. Da hoken
die Männer auf ihren Höfen, und die Frauen sind froh, wenn sie in der Altenhilfe
oder an Shulen Arbeit inden. Man versuht jetzt, auf den frei gewordenen Flähen
den Golfsport durhzusetzen. Man hat sogar die Bälle shon orange bemalt, damit
die Leute auh im Winter golfen können. Von den Oizieren sind einige aufs Fest-
land gegangen, aber was mahen da die Frauen? Die Regierung hat beshlossen, ein
paar staatlihe Institutionen von Stokholm nah Visby zu verlegen. Das ist gut für
uns«, sagte sie. »In Stokholm ist es niht sehr populär. Aber die Gotländerinnen
haben sih immer zu helfen gewusst. In dieser Hinsiht sind wir alle Nahfahren
von Margareta Donner. Auh eine, die gewissermaßen allein gereist ist. Nah dem
Tod ihres Mannes, eines deutshen Handelsunternehmers, wurde sie die erste
Geshätsfrau auf Gotland. Sie betrieb eine Tabakplantage und eine Seifensiederei,
die Leute nannten sie ›Madame Herr Donner‹. Als Madame Herr Donner feststellte,
dass die Gotländer shwedishen Kautabak ihrem Kautabak vorzogen, shikte sie
ihren kurzerhand aufs Festland. Von dort kam er mit einem Exportstempel zurük
und war zu shwedishem Kautabak geworden.«
Auh die erste Studentin Shwedens sei aus Visby gekommen, so die resolute Zelt-
platzhein, und bereits 1870 habe es hier zwei Bäker, zwei Zukerbäker, einen
Brauer und sieben Händler »weiblihen Geshlehts« gegeben. Die Anführung-
szeihen habe damals ein Journalist in einem Zeitungsartikel gesetzt, in dem er
seine Bedenken über so viel Fortshrit äußerte. »Got weiß, dass es heute niht
mehr ruhig in der Kammer ist, vor allem in der zweiten«, zitierte sie. »Aber es wird
Search WWH ::




Custom Search