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borg seit 1731 das einzige Unternehmen, das Handel mit Indien und China be-
treiben durte. Als der Botaniker Linné 1746 Göteborg besuhte, war man so stolz
darauf, dass man einen ganzen Stadteil nah ihm benannte: die harmante Linnést-
aden.
Im 19. Jahrhundert gaben die Wert- und Textilindustrie der Stadt den Takt vor.
Heute werden die stillgelegten Industrieruinen als Freizeitparks wiederbelebt. Auf
dem ehemaligen Wertgelände steht auh die imposante, ins Wasser hineingebaute
Oper. Mitlerweile ist Göteborg eine der wihtigsten Messestädte Europas, beherber-
gt die Stena Line, eine der weltgrößten Fährreedereien, die Göteborg mit dem At-
lantik verbindet und es so gewissermaßen direkt an Amerika grenzen lässt; wie
wihtig das ist, dazu später. Überhaupt bedient man in Göteborg gern die Superlat-
ive: Mit Fiskebäk hat man den größten Fishereihafen Shwedens und mit »Nord-
stan« das größte Einkaufszentrum Skandinaviens, im Volksmund »Femman«
genannt. Wer gemütlih einkaufen will, geht lieber zum »Frölunda Torg« im Süd-
westen der Stadt, wo man zwishen Cafés und Butiken umherbummeln kann, stat
sih in einem Megaeinkaufszentrum zu verirren. Viele Banken und Versiherungen
haben in Göteborg ihren Sitz. Auh die Hasselblad-Kameras und die Volvos kom-
men aus der jungen Metropole.
»Na ja«, verlautet es da aus Stokholm kühl, »in Göteborg shreibt man eben
keine Gedihte; man shreibt Rehnungen.« Für die kulturell verwöhnten Stok-
holmer fällt es kaum ins Gewiht, dass hier einige der Kriminalromane Åke Ed-
wardsons spielen (Wie viele Romane spielen in Stokholm!), dass es eine Oper gibt
( Ja, aber Jenny Lind, die »shwedishe Nahtigall« des letzten Jahrhunderts,
begann an der Stokholmer Oper ihre Karriere!), heater ( Ja, ja, aber Bergman
hate seine beste Phase als heaterregisseur am »Dramaten«) und dass das
shwedishe Nationalorhester hier seinen Stammsitz hat (Shön, aber in den
Musikstudios von Stokholm produzierten Stars wie Jon Bon Jovi, Jennifer Lopez
oder Westlife ihre Platen!).
In Jöteborje tut man, was die Jungen tun, um sih gegen Altes zu behaupten;
man lebt am Puls der Zeit, man gibt sih cool und gegenwärtig. Die verordneten
Modetrends, die für die Großstädter überlebenswihtig sind - siehe oben -, maht
man niht mit. Man läut niht trendig, sondern trashig durh die Gegend. Damit
liegt man im Vintage-Trend der letzten Jahre und bezieht sih außerdem spielerish
auf die Geshihte von Industrialisierung und Arbeiterbewegung, die Göteborg
prägte. Hier wurden die großen Shife gebaut. Der Arbeiterbezirk Masthugget beis-
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