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arrangiert. Der lopp wird mit Pasta, Risoto oder Lahs durhgeführt, als Highlight
gibt es Blaubeergrappa.
Mein Vater rehnet damit, dass er als Aht- bis Zehntausendster ins Ziel kommt.
Würde er später noh auf der Väternrunde 300 Kilometer Fahrrad fahren, drei Kilo-
meter auf dem Vansbrosimning shwimmen und dreißig Kilometer den Lidingolopp
laufen, dann könnte er neben das Vasalopp-Diplom noh das »Klassikerdiplom« an
die heimishe Wand hängen. Aber erst einmal sind wir hier.
Und hier wird ein Plan entworfen. Wer wird wann und wo an der Loipe stehen,
um ihn mit Shokolade zu versorgen oder den Bananenproviant zu erneuern, viel-
leiht muss irgendwann das durhgeshwitzte Shirt gewehselt werden. Meine Mut-
ter hat sih die Straße angesehen, die neben der Streke verläut. Über Naht hat es
erneut geshneit. Es gibt Spurrillen an den Kreuzungen, sie fürhtet, dass wir ins
Shlittern geraten, dass die Parkplätze niht reihen, dass wir niht rehtzeitig zum
Start durhkommen oder ihn an einer der Verplegungsstellen später verpassen.
Auh ih habe jetzt Angst um meinen Vater und begleite ihn siherheitshalber auf
der zweiten Trainingsrunde am Nahmitag. Vielleiht häte ih mih für den Halv-
Vasa, die Halbe Streke, oder den Tjej-Vasa, den Mädhenlauf, anmelden sollen;
Läufe, die während des sehstägigen Vasa-Spektakels statinden. Es wäre eine Art
Kompromiss gewesen zwishen langen Kniestrümpfen und Extremsportlerin, aber
dafür ist es zu spät, und ih zokele auf meinen nahlässig gewahsten Skiern hinter
ihm her über die super glat zurehtgefräste Trainingsloipe, die über eine
Hohebene, ein vereistes Moor, an Feldrainen und Seeufern entlangführt und, wie
mir sheint, hauptsählih Anstiege hat.
Auf dem Moor liegt der Shnee glitzernd und glat, nur an den wenigen, niedrig-
en Bäumen ist er eingesunken, dort bilden sih Mulden, shatige Höfe, an deren
Rändern der Shnee in Eis übergeht.
Die Wintersonne wirt ein beinahe unirdishes Liht. Sie steht tief, lange sharfe
Shatten shälen sih aus der Landshat. Jenseits der Shaten sind Shneisen in
blendende Helligkeit getauht, die Zweige der kleinwühsigen Kiefern und das
vereiste Gestrüpp shimmern kristallen. Die Beleuhtung sheint von unten zu kom-
men, die eigene Silhouete wandert als riesenhater Doppelgänger nebenher, und
weit über der Flähe liegt kobaltblau der Shnee.
Die Lut ist so klar und frostig, dass in den Abdrüken, die die Skistöke meines
Vaters neben der Spur hinterlassen haben, einzelne iligrane Shneekristalle zu
erkennen sind.
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