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am 300 Kilometer entfernten Mälarsee, gegenüber von Shloss Gripsholm, auf den
nähsten Weltcup vor. Ihr Trainingslager ist im Keller des Gripsholms Värdshus &
Hotell untergebraht, einem lihten Restaurant. Eine kleine Bahn hält vor der Tür.
Gewöhnlih steigt hier die Tuholsky-Fangemeinde ab, um Tuholskys Grab zu be-
suhen. Tuholsky hate ganz in der Nähe, in Läggesta, 1929 mit seiner Geliebten
Lisa Mathias für die Sommermonate ein Haus mit dem Namen Fjälltorp gemietet.
Manhmal sind unter den Gästen auh heaterfans, die sih für das kleine, mit Lo-
gen und Orhestergraben ausgestatete Shlosstheater interessieren, das als Meister-
werk klassizistisher Innenarhitektur gilt. Oder die Bahn bringt Kunstinteressierte,
die sih die über 4000 Gemälde zählende Porträtsammlung dieses Shlosses ansehen
wollen, das im späten 14. Jahrhundert als Burg errihtet und von Gustav Vasa zwei
Jahrhunderte später zu einem Shloss umgebaut wurde. Sein Sohn Erik XIV. nutzte
es, um seinen Bruder Johan III. hier gefangen zu halten, bis er darüber der
Geisteskrankheit veriel und nun seinerseits von Johan im roten Bakstein einges-
perrt und am Ende vergitet wurde.
Nebenan, in der weiß gekahelten Großkühe, fabrizieren die Koh-Nation-
alspieler in verhromten Töpfen Gerihte, die entweder zu kapriziös sind oder - im
Falle der kalten Kühe - shliht zu lange dauern, um sie an Tausende ershöpter
Athleten zu verfütern. Die Zubereitung einer Nahspeise kann sih in dieser inter-
nationalen Disziplin über mehrere Tage hinziehen. Mit dem Lineal wird
nahgemessen und ausgebessert, bis aus einer einfahen Creme ein minimalistishes
Kunstwerk geworden ist. In der zweiten Disziplin, der warmen Kühe, wird auf in-
ternationalen Wetkämpfen im Zeitrafer gekoht. Innerhalb von fünf, sehs
Minuten sollte das Drei-Gänge-Menü für hundert Personen shon auf dem Tish
stehen, um in die Nähe einer Medaille zu kommen. Kohen dürte übrigens die ein-
zige Sportart sein, in der es gemishte Teams gibt; der shwedishen »Mannshat«
gehört die sagenhate Menge von zwei Frauen an. Für ihre Kreationen ist das
»Swedish Culinary Team« shon dreimal Olympiasieger geworden und strat als
Weltklassekühe alle Reden Lügen, die behaupten, Shweden wäre ein Land des
radikal shlihten Geshmaks.
Im normalen Leben arbeiten die Koh-Olympioniken in Fünf-Sterne-Restaurants
in Stokholm oder Göteborg. Es könnte allerdings noh eine Weile dauern, ehe auh
der Rest des Landes aus seiner kulinarishen Starre erwaht. Im kleinen Restaurant
Målkull Ann's in Mora ist man jedoh auf dem besten Wege. Zum Vasalauf wurde
ein Vasalopp-Menu entworfen; zwei Ski auf dem Cover sind zu einem Blumenstrauß
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